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Politik

Japan will Ureinwohner anerkennen

15. Februar 2019

Das Volk der Ainu ist auf Hokkaido, der zweitgrößten Insel Japans zuhause. Jahrzehntelang litt die ethnische Minderheit unter Diskriminierung. Jetzt sollen die Ainu offiziell als Ureinwohner anerkannt werden.

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Traditionelle Zeremonie der Ainu in Japan
Traditionelle Zeremonie der AinuBild: picture-alliance/dpa/F. Robichon

Japans Regierung hat ein Gesetz vorgestellt, das erstmals in der Geschichte des Landes die ethnische Minderheit der Ainu als Ureinwohner anerkennt. "Es ist wichtig, die Ehre und Würde des Ainu-Volkes zu beschützen und dies an die nächste Generation weiterzugeben", sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga. Der Gesetzentwurf fordert die Regierung zu "zukunftsgewandter Politik" auf, die unter anderem Maßnahmen für die Förderung der lokalen Wirtschaft und des Tourismus beinhaltet.

Viele Ainu verbergen ihre kulturellen Wurzeln

Das Volk der Ainu lebt vorwiegend auf Hokkaido im Norden Japans. Jahrzehntelang litten die Ainu unter Diskriminierung und einer erzwungenen Anpassung an die japanische Mehrheitsbevölkerung. Während ihre Benachteiligung allmählich nachlässt, liegen Verdienst und Bildungsstand nach wie vor meist unter dem japanischen Durchschnitt.

Traditionelle Häuser der Minderheit Ainu in Japan
Die traditionellen Häuser der Ainu wurden wieder aufgebaut und befinden sich nun im Hiratori Ainu Culture Museum Bild: Getty Images/T. Kitamura

Einer Studie aus dem Jahr 2017 zufolge leben noch 12.300 Ainu in Japan. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch höher sein, weil viele von ihnen sich in die Mainstream-Gesellschaft integriert haben und einige ihre kulturellen Wurzeln verbergen.

Ainu-Sprecher Tadashi Kato nannte die Entscheidung der Regierung einen "ersten Schritt hin zur harmonischen Koexistenz" seines Volkes mit den anderen Japanern. Er kritisierte aber, dass in dem Gesetzentwurf der Regierung keine konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensstandards der Ainu enthalten seien.

pg/stu (kna, afp)