Jamaika hält Einzug beim 66. Bundespresseball

Nach der gescheiterten Regierungsbildung von CDU/ CSU, der FDP und den Grünen ist Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident gerade durchaus gefordert. Ihm kommt keine geringere Aufgabe zu, als SPD und CDU doch noch zu Sondierungsgesprächen zu bewegen. Der Eröffnungswalzer beim Bundespresseball mit seiner Frau Elke Büdenbender dürfte im Vergleich dazu ein Leichtes für ihn gewesen sein.

Während die meisten der Gäste mit dem Partner oder der Partnerin posierten, präsentierte sich die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt mit Sohn Johannes. Nach den langen und schließlich gescheiterten Koalitionsverhandlungen war der Ballabend sicher auch für sie eine willkommene Ablenkung. Neben Göring-Eckardt war auch Grünen-Chef Cem Özdemir mit seiner Frau Pia Maria Castro gekommen.

Ob Göring-Eckardts Parteikollegin und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth bereits an die nächsten Wahlen dachte, als sie sich mit dem erfolgreichsten YouTuber-Duo Deutschlands, den Lochis, ablichten ließ? Stimmberechtigt sind die Zwillinge seit diesem Jahr zumindest. Und wer weiß, vielleicht kommen die nächsten Wahlen schneller als gedacht.

Die Chefredakteurin des ARD-Hauptstadtstudios will Berlin nicht kennen? Naja, nicht ganz. Zumindest das kleine Dorf Berlin in Schleswig-Holstein war ihr nicht geläufig, nach dem sie FDP-Politiker Wolfgang Kubicki im DW-Format Perspektivwechsel gefragt hatte. In der Bundeshauptstadt kennt sie sich politisch selbstverständlich bestens aus.

Dem Namen nach sind es zwar eher Politiker und Journalisten, die beim Bundespresseball im Mittelpunkt stehen, aber auch zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler lassen es sich Jahr für Jahr nicht nehmen, ins Adlon nach Berlin zu kommen. So auch Udo Wachtveitl (l) und Miroslav Nemec (r) mit Partnerinnen. Seit 1991 schon verkörpern sie im Münchener Tatort die Kommissare Batic und Leitmayr.

Während es der Bundespräsident bevorzugte, die Politik an diesem Abend beiseite zu lassen, sprachen andere, darunter Schauspielerin Uschi Glas (hier mit Ehemann Dieter Hermann), ihre Gedanken zur Regierungsbildung offen aus. Sie sehe ganz Europa wegen der unklaren Situation verunsichert. Aber sie setze Hoffnung in Angela Merkel. "Ich bin ein großer Fan von ihr", sagte die 73-Jährige.

Designer Guido Maria Kretschmar, den meisten wohl bekannt aus dem Reality-Format "Shopping Queen", outete sich dagegen als FDP-Freund und bedauerte die geplatzte Regierungsbeteiligung seiner Partei. "Wir müssen zusammenhalten und eben manchmal auch Kompromisse eingehen", sagte er der Berliner Morgenpost. Trotz allem: Seine gute Laune ließ er sich an dem Abend nicht nehmen.