Ja, du bist alt! Der Gameboy wird 30
Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so lange her? Ja, ist es. Vor genau 30 Jahren kam der Gameboy auf den Markt. Wir werfen einen Blick zurück auf drei Jahrzehnte Kult-Konsole.
Ein grauer Kasten erobert die Welt
Am 21. April 1989 kam der erste Gameboy von Nintendo auf den Markt: in Japan, dem Heimatland des Videospiele-Herstellers. Schnell eroberte die Konsole die Kinderzimmer weltweit – und die Gamerherzen vieler Erwachsener. Ab Juni 1989 war er in den USA zu haben, ab Herbst 1990 in Europa. In mehreren Gerätegenerationen wurden bis heute fast 120 Millionen "Spielejungs" verkauft.
Eine kleine Revolution
So daddelte man noch in den frühen 1980er Jahren: In Spielhallen standen klobige Automaten, die mit ihren einfachen Videospielen langsam die Flipper verdrängten. Hier ein Gerät mit dem Klassiker "Donkey Kong", bei dem auch die spätere Kultfigur Super Mario eine Rolle spielt. Spielekonsolen für den heimischen Fernseher und Computerspiele für zu Hause waren damals noch recht teure Nischenprodukte.
Eine Konsole, viele Spiele
Dann kam vor 30 Jahren der Gameboy - eine bezahlbare Konsole im Taschenformat, für ganz unterschiedliche Spiele. Einfach ein neues Modul hinten in den Schlitz stecken - klick - und schon beginnt eine neues Abenteuer, bei dem Fingerfertigkeit gefragt ist. Zwar gab es schon vor 1989 ähnliche Geräte, aber der Gameboy war die erste Konsole, die den Massenmarkt erobern konnte.
Das Eckige muss ins Eckige
Bei jedem Gameboy gratis als Grundausstattung dabei: "Tetris". Ziel des Spiels ist es, unterschiedlich geformte Blöcke möglichst lückenlos aufeinanderzustapeln. Seine Einfachheit machte "Tetris" zu dem Gameboy-Kultspiel schlechthin - bis heute, vor allem bei älteren Fans.
Superstar Super Mario
Der bekannteste Charakter der Videospiele-Welt heißt Super Mario. Der schnauzbärtige Klempner schaffte den Sprung vom Spielhallenautomaten auf den Gameboy, ist inzwischen das Maskottchen der japanischen Spieleschmiede Nintendo und auch auf Gameboy-Nachfolgern ein Verkaufsschlager - wie hier auf der Konsole 3DS. Mario muss immer wieder an Feinden und Fallen vorbei, um Prinzessin Daisy zu retten.
Pikachu! Pikachu! Pikachu! Pikachu! Pikachu!
Auf jede Taschenkonsole gehört ein Taschenmonster: Pokémon. Das erste dieser Gameboy-Spiele erschien 1996. Die Reihe gehört zu den Bestsellern. Zwei Jahrzehnte nach ihrer Premiere gab es ein Riesen-Comeback für Pikachu und Co. Als "Pokémon Go!" eroberten die kleinen Monster die Gameboys 4.0, sprich: Smartphones. Und die reale Umwelt wurde zum Spielfeld, wie hier bei einem Event in Tottori (Japan).
Einfach, aber oho!
Der Ur-Gameboy war einfach gearbeitet: Sein monochromer Bildschirm - auf dem hier gerade Super Mario herumturnt - hatte wenig Pixel. Segas "Game Gear" und Ataris "Lynx" waren ihm eigentlich technisch meilenweit überlegen. Aber durch einen günstigen Preis, eine lange Batterielaufzeit und vor allem beliebte Spiele setze sich der Gameboy gegen die Konkurrenzmodelle durch.
Fünf Gameboy-Generationen
Nintendo hat in den vergangenen drei Jahrzehnten all diese Gameboy-Modelle entwickelt: vom Urahn ganz rechts über den kleinen Bruder "Gameboy Pocket", den "Advance" mit seitlicher Steuerung, den "Gameboy Color", auf dem es 1998 erstmals ein Farbdisplay gab, bis hin zum "Advance SP", eine Art Flip-Phone-Variante des Gameboys von 2003 - hier sind alle im Uhrzeigersinn zu sehen.
Auch heute noch Kult!
Millennials lieben ja bekanntlich Nerdkram und Nostalgie. Wohl deshalb hat der Gameboy heute noch viele Fans. Darunter zum Beispiel Ilhan Ünal. Vor knapp zwei Jahren schaffte es der Belgier ins Guiness-Buch der Rekorde - als Schöpfer des größten Gameboys der Welt. Das gut ein Meter hohe Gerät funktioniert genauso, wie das Original - nur das Knöpfedrücken ist wesentlich anstrengender.