IWF: Vier Billionen Dollar Verluste möglich
21. April 2009Auf Verluste in dieser Höhe - oder sogar noch etwas darüber - müsse sich die Finanzwirtschaft gefasst machen, wie der Internationale Währungsfonds am Dienstag (21.04.2009) in Washington mitteilte. Der Betrag entspricht rund 3,1 Billionen Euro.
Damit wären die Abschreibungen von Banken und anderen Finanzinstituten auf Ramschpapiere und faule Kredite bis Ende 2010 fast doppelt so hoch, wie bisher angenommen.
Dabei sollen etwa zwei Drittel der Abschreibungen auf Banken entfallen, die anderen auf Versicherer und Pensionsfonds. Die Schätzungen betreffen nach IWF-Angaben Vermögenswerte aus den USA, Europa und Japan. Den Löwenanteil machen allerdings die Verluste durch US-Papiere aus - rund 2,7 Billionen Dollar.
Kreditvergabe weiter problematisch
Solange die Bilanzen der Banken nicht von diesen Giftpapieren befreit werden - begleitet von Umstrukturierungen und frischem Kapital -, belasten die Probleme der Banken weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung.
Will sagen: Die Kreditvergabe durch die Banken wächst immer langsamer und wird in einigen Regionen der Welt, darunter die USA und auch die Euro-Zone, in naher Zukunft sinken. Mit einer Erholung sei erst wieder in einigen Jahren zu rechnen, heißt es in dem Bericht.
Fazit des IWF: Die weltweite Finanzkrise sei bei weitem noch nicht überwunden. Die Krise habe sich zuletzt sogar noch "weiter verbreitert", trotz einzelner früher Anzeichen einer Stabilisierung. Letztere seien vor allem auf die staatlichen Hilfsprogramme zurückzuführen. Um die positiven Tendenzen zu stärken, hält der IWF aber weitere effektive und international koordinierte Maßnahmen für nötig. (gri/SC/dpa/rtr)