IWF-Chefin drängt Europa
24. September 2012Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte im Juli eine bereits nach unten korrigierte Vorhersage zur globalen wirtschaftlichen Entwicklung veröffentlicht. Für dieses Jahr hatte der IWF ein Wachstum von 3,5 Prozent und für 2013 eines von 3,9 Prozent für die Weltwirtschaft vorhergesagt. Am Montag kündigte IWF-Chefin Christine Lagarde an, dass der nächste Weltwirtschaftsausblick des IWF nun noch einmal nach unten korrigiert werden muss.
Lagarde machte dafür in erster Linie das Verhalten der Staaten der Europäischen Union in der gegenwärtigen Krise verantwortlich. Vehement forderte die Französin die europäischen Regierungen auf, ihre Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise zu forcieren. Europa bremse als "Epizentrum" der Krise mit seinem zu langsamen Reformtempo die Weltwirtschaft aus.
Als weitere Gründe für die nachlassende Weltkonjunktur nannte Lagarde die Abschwächung des Aufschwunges in den aufstrebenden Volkswirtschaften und die zu erwartenden drastischen Einschnitte im Haushalt der USA. Die aktuelle Explosion der Lebensmittelpreise und die unruhige Lage in den Staaten des Nahen und Mittleren Ostens gefährdeten die Weltwirtschaft ebenfalls, so Lagarde in Washington.
Zur Geburtstagsfeier in Berlin
In Berlin bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag Gerüchte, Christine Lagarde werde nach Deutschland kommen und mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sprechen. Lagarde käme zur Geburtstagsfeier von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nach Berlin, so der Regierungssprecher. Bei dieser Gelegenheit werde sie mit Merkel zu einem "vertraulichen Arbeitstreffen" zusammenkommen. Wegen des vertraulichen Charakters des Treffens sei nicht geplant, die Öffentlichkeit über seinen Verlauf zu unterrichten.
dk/sc (dpa /rtr)