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Ivanov muss in die Stichwahl

14. April 2014

In Mazedonien entscheidet eine Stichwahl über den künftigen Präsidenten. In der ersten Runde errang Amtsinhaber Djordje Ivanov zwar eine überraschend klare Mehrheit. Für den Sieg reichte es aber nicht ganz.

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Mazedonischer Präsident Ivanov bei der Stimmabgabe (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach Auszählung von rund 90 Prozent der Stimmen habe der Kandidat der rechtskonservativen Regierung 52 Prozent erzielt, teilte die staatliche Wahlkommission in Skopje mit. Auf den zweiten Platz kam demnach der Kandidat der oppositionellen Sozialdemokraten, Stevo Pendarovski. Er erreichte knapp 37 Prozent.

Die Gesamtzahl der für Ivanov abgegebenen Stimmen reicht aber wohl nicht für einen Sieg in der ersten Runde. Laut mazedonischem Wahlgesetz braucht ein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen der rund 1,8 Millionen Wahlberechtigten, um gleich in der ersten Runde gewählt zu werden. Das wären knapp 900.000 Stimmen, Ivanov dürfte aber nur rund 450.000 erhalten haben.

Geringe Wahlbeteiligung

Denn nicht einmal die Hälfte der Wahlberechtigten gab ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 47 Prozent einen neuen Negativrekord. In ersten Kommentaren wurde die allgemeine Politikverdrossenheit in dem armen Balkanland dafür verantwortlich gemacht. Daneben hatte die albanische Minderheit zu einem Wahlboykott aufgerufen.

Das Regierungslager bejubelte dennoch den Sieg des 53-jährigen Ivanov - alle Prognosen hatten ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und Pendarovski vorausgesagt. Insgesamt waren vier Kandidaten ins Rennen gegangen.

Pendarovski ist vielen Bürgern in Mazedonien noch unbekannt. Die Sozialdemokraten hatten in den vergangenen Jahren ihr Führungspersonal immer wieder ausgetauscht. Im Wahlkampf hatte der 51-Jährige versucht zu punkten, indem er Ivanov Misswirtschaft vorwarf. Dieser investiere Geld in Prachtbauten statt in die Infrastruktur und Entwicklung des armen Landes.

In zwei Wochen auch Parlamentswahl

In 14 Tagen wird es zusammen mit der Stichwahl auch eine vorgezogene Parlamentswahl geben. Dabei wird mit einem klaren Sieg des nationalkonservativen Regierungschefs Nikola Gruevski von der national-konservativen Partei VMRO-DPMNE gerechnet, der auch Ivanov angehört.

Der gesamte Wahlkampf in der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik hatte sich um die düstere Wirtschaftslage gedreht. Die Arbeitslosenrate liegt bei mehr als 25 Prozent. Gruevski ist mit Unterstützung der mitregierenden Albanischen Demokratischen Integrationsunion (DUI) seit 2011 im Amt. Ethnische Albaner machen etwa ein Viertel der mazedonischen Bevölkerung aus. Die jetzige Regierung strebt die Mitgliedschaft in der EU und NATO an.

Im Vorfeld der Wahlen war Kritik an angeblich im Regierungssinne manipulierten Wählerlisten laut geworden. Mit Erstaunen wurde vor allem registriert, dass es in dem Land mit zwei Millionen Einwohnern fast 1,8 Millionen Wahlberechtigte geben soll.

gri/nis (afp, dpa)