Italien meldet erste Corona-Todesfälle
22. Februar 2020Zuerst starb ein 78-jähriger Italiener, der wegen einer anderen Krankheit vor anderthalb Wochen in ein Krankenhaus in der nördlichen Adria-Region Venetien gebracht worden war. In der angrenzenden Lombardei wurde kurz danach der Tod einer Frau bekannt, die als Verdachtsfall einer Coronavirus-Infektion galt.
In Italien besteht zurzeit große Sorge, dass sich die Lungenkrankheit weiter ausbreitet. Besonders in der Lombardei steigen die Fallzahlen: Dort wurden nach offiziellen Angaben mittlerweile 15 Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 nachgewiesen.
"Unter Kontrolle"
Die Behörden ordneten in etlichen norditalienischen Städten die sofortige Schließung von Schulen, Behörden und sonstigen öffentlichen Gebäuden an. Auch Lebensmittelgeschäfte, Bars, Diskotheken sowie Sportzentren sollten mindestens für eine Woche geschlossen bleiben, sagte Speranza nach einer Krisensitzung. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte versicherte, alles sei "unter Kontrolle".
Südkorea meldet innerhalb von 24 Stunden eine Verdoppelung der Verdachtsfälle auf 433. Zwei Menschen sind an der COVID-19 genannten Atemwegserkrankung gestorben. In China gibt es seit Dezember bereits mehr als 2300 Corona-Tote (Stand: 22.02.2020), gut 76.000 wurden in der Volksrepublik als infiziert registriert. Den ersten Coronavirus-Todesfall in der Europäischen Union gab es Mitte Februar in Frankreich, als dort ein Tourist aus Hubei verstarb. In der chinesischen Provinz hatte die Epidemie ihren Anfang genommen.
wa/rb (dpa, afp, rtr)