ISS-Crew nach Verzögerung gestartet
4. März 2024Eine Rakete vom Typ Falcon 9 des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX hob am späten Sonntagabend (Ortszeit) zur vorgesehenen Uhrzeit vom Weltraumbahnhof Kennedy Space Center im Bundesstaat Florida ab. "Was für eine unglaubliche Fahrt in die Umlaufbahn", funkte Astronaut Matthew Dominick an die Kontrollstation außerhalb von Los Angeles, wie in einer Live-Übertragung zu hören war.
Ein für den Vortag geplanter Startversuch war wegen starken Windes abgesagt worden. Es war nicht die erste Verschiebung des Starts: Ursprünglich war der Flug bereits für den 22. Februar geplant gewesen.
Seltene Kooperation zwischen Russland und den USA
An Bord des Raumtransporters vom Typ "Crew Dragon" der privaten Raumfahrtfirma von Tech-Milliardär Elon Musk ist die sogenannte "Crew-8", die achte Langzeit-Mission zur ISS, die die US-Raumfahrtbehörde NASA mit einer SpaceX-Rakete in den Orbit befördert: die US-Astronauten Matthew Dominick, Michael Barratt und ihre Kollegin Jeanette Epps sowie der russische Kosmonaut Alexander Grebenkin. Sie werden Dienstagvormittag (MEZ) an der ISS erwartet und sollen rund ein halbes Jahr dort forschen.
Damit flogen nun zum wiederholten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und den daraus resultierenden immensen Spannungen zwischen den USA und Russland Raumfahrer beider Länder gemeinsam ins All. Der Weltraum ist einer der wenigen Bereiche, in denen die beiden Staaten noch zusammenarbeiten.
Experimente zu Organerkrankungen
Für Epps, Grebenkin und Dominick ist es der erste Raumflug, Barratt besucht bereits zum dritten Mal die ISS. An Bord der Raumstation befindet sich derzeit eine siebenköpfige Crew.
In wenigen Tagen werden vier Astronauten der derzeitigen Besatzung aus den USA, Dänemark, Japan und Russland zur Erde zurückkehren.
Die neue Crew will auf der Internationalen Raumstation bis Ende August rund 250 Experimente in der Schwerelosigkeit vornehmen. Geplant sind unter anderem Versuche mit Stammzellen, bei denen sogenannte Organoide gezüchtet werden sollen. Mit solchen Miniorganen lassen sich unter anderem Organerkrankungen erforschen.
mak/se (dpa, afp, rtr)