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IS verschleppt Hunderte Menschen in Syrien

7. August 2015

Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) haben nach Angaben der syrischen Opposition 230 Menschen aus der Stadt Karjatain entführt. Christen wurden direkt aus der Kirche gefangen genommen.

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Vermummte Kämpfer der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat posieren mit ihrem Maschinengewehr. (Foto: picture alliance/ZUMA Press/Medyan Dairieh)
Bild: picture alliance/ZUMA Press/Medyan Dairieh

Nach Einnahme der Stadt Karjatain in der Provinz Homs hätten IS-Kämpfer in der Nacht mindestens 230 Menschen in ihre Gewalt gebracht, berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Darunter sollen auch 60 Christen sein. Einige der Christen, darunter auch Frauen und Kinder, seien direkt aus einer Kirche heraus entführt worden. Der Chef der in London stationierten Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, berichtet, dass den Menschen vorgeworfen werde, mit dem syrischen Regime zu kooperieren. Familien, die versuchten zu fliehen oder sich zu verstecken, wären aufgespürt und entführt worden.

Auf der Jagd nach Minderheiten

Der IS hat weite Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht und dort ein radikalislamisches Kalifat ausgerufen. Im Februar hatten IS-Kämpfer über 200 Menschen aus der Gemeinschaft der assyrischen Christen im Nordosten Syriens verschleppt. Viele der Christen sind von der nördlichen Provinz Alepp nach Karjatain geflohen. Karjatain liegt auf der Route, die die Stadt Palmyra mit dem Kalamun-Gebirge an der Grenze zum Libanon verbindet. Im vergangenen Jahr hatte der IS im Nordirak Tausende Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden aus ihren Gebieten vertrieben, getötet oder entführt.

pab/gmf (rtr, afp)