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Iran reichert Uran in Bunkeranlage an

10. Januar 2012

Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA damit begonnen, in einer Bunkeranlage auf 20 Prozent angereichertes Uran herzustellen. Westliche Staaten reagierten mit Sorge und Kritik.

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Irans Präsident Ahmadinedschad in der Atomanlage Natans (Foto: AP)
Irans Präsident Ahmadinedschad in der Atomanlage NatansBild: AP

Die Anreicherung finde in der 160 Kilometer südwestlich von Teheran gelegenen Atomanlage Fordo statt, teilte eine Sprecherin der IAEA in Wien mit. Die Arbeiten würden von der Atomenergiebehörde überwacht.

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle kritisierte die Urananreicherung als einen Schritt der weiteren Eskalation. Damit wachse die Sorge der Staatengemeinschaft, dass das iranische Nuklearprogramm militärischen Zwecken diene. Der Iran müsse seinen internationalen Verpflichtungen endlich nachkommen und die Urananreicherung sofort einstellen, forderte Westerwelle. Kritik am Vorgehen des Iran übten auch die USA und Großbritannien.

EU plant Ölembargo

Die Islamische Republik wird verdächtigt, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich Nuklearwaffen produzieren zu wollen. Die Regierung dementiert dies. Allerdings ist der Iran nicht bereit, sein Atomprogramm den Inspektoren der IAEA vollständig offenzulegen und so den Verdacht auszuräumen. Der UN-Sicherheitsrat hat im Atomstreit mehrmals Strafmaßnahmen gegen den Iran beschlossen. Die EU-Außenminister wollen am 23. Januar darüber hinaus Sanktionen gegen iranische Öl-Exporte beschließen. Auch die USA haben vor kurzem weitere Sanktionen gegen den Iran verhängt.

Die Atomanlage Fordo wurde in der Nähe der den Schiiten heiligen Stadt Ghom in einem Gebirgsmassiv errichtet. Ihre Existenz räumte der Iran erst ein, nachdem sie westliche Geheimdienste 2009 publik gemacht hatten. In der unterirdischen Anlage sollen 3.000 Zentrifugen zur Urananreicherung stehen. In der bekannteren Anlage Natans sind es 8.000.

Die Anreicherung auf 20 Prozent bringt den Iran deutlich näher an die Fähigkeit heran, atomwaffentaugliches Uran herzustellen. Westliche Diplomaten weisen nach Agenturberichten daraufhin, dass eine Anreicherung auf 20 Prozent in einer tief verbunkerten Anlage zumindest für zivile Zwecke keinen Sinn ergebe.

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad kam auf ersten Station seiner Lateinamerikareise in Venezuela mit Staatschef Hugo Chavez zusammen. Beide Politiker sicherten sich Freundschaft und Solidarität zu.

wl/rb (dpa,rtr,afp,dapd)