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Iran präsentiert konkrete Vorschläge

15. Oktober 2013

Man wolle heraus aus der "Dunkelheit" der internationalen Isolation, erklärte der Iran bei den neuen Atomverhandlungen. Und die Teheraner Unterhändler unter Außenminister Sarif drückten in Genf sofort aufs Tempo.

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EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton (L) neben Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in Genf (foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Atomgespräche: Iran hofft auf Ende der Sanktionen

"Das Ende einer unnötigen Krise, das Eröffnen neuer Horizonte": so der vielversprechende Titel der einstündigen Powerpoint-Präsentation der iranischen Delegation zum Auftakt der neuen Runde der Atomgespräche mit der internationalen Gemeinschaft. Man sei "mit ernstzunehmenden Vorschlägen" in das Genfer Treffen gegangen und sei damit gut angekommen, berichtete zwischenzeitlich der stellvertretende Außenminister Abbas Arakchi vor der Presse.

"Durchbruch" angestrebt

Die Vertreter der fünf UN-Vetomächte sowie Deutschlands und der Europäischen Union hätten die Pläne Teherans positiv aufgenommen. "Wir glauben, unsere Vorschläge haben das Potenzial für einen Durchbruch," erklärte Arakchi. Es seien ernsthafte Fragen zu den Vorschlägen gestellt worden und die iranische Delegation habe ebenso ernsthaft geantwortet, sagte Arakchi ohne Details zu nennen. Man habe Vertraulichkeit vereinbart, hieß es. In den Medien seines Landes wurde Arakchi mit den Worten zitiert, eine Übereinkunft müsse ein Ende der Sanktionen beinhalten und dem Iran die Urananreicherung erlauben.

Geleitet wird die iranische Delegation von Außenminister Mohammed Dschawad Sarif, der schon 2003 bis 2005 zum Teheraner Verhandlungsteam gehörte. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton (beide im Artikelbild) ließ erklären, die erste Gesprächsrunde sei "sehr nützlich" gewesen.

Der neue iranische Präsident Hassan Rohani hatte mit gemäßigten Äußerungen auch vor der UN-Vollversammlung große Hoffnungen auf Bewegung in dem Atomstreit geweckt. US-Außenminister John Kerry hatte vor dem Genfer Treffen erklärt, das Fenster der Diplomatie sei weit offen. Als wichtige Geste wurde in US-Kreisen gewertet, dass die Verhandlungen erstmals in englischer Sprache geführt wurden.

USA signalisieren Entgegenkommen

Die USA stellten ihrerseits Entgegenkommen bei den Sanktionen in Aussicht. Abhängig davon, was das Mullah-Regime auf den Verhandlungstisch lege, könnten diese gelockert werden, hieß es in Regierungskreisen. Experten der USA und der EU kamen ebenfalls nach Genf, um direkt ihre Hilfe anbieten zu können. Beide Seiten betonten jedoch auch, dass Lösungen in dem Atomstreit kompliziert und langwierig würden. Niemand sollte einen Durchbruch über Nacht erwarten.

Israel warnte erneut, der Islamischen Republik zu schnell entgegenzukommen. Regierungschef Benjamin Netanjahu und seine wichtigsten Minister forderten die USA, Frankreich, Großbritannien, Russland, China und Deutschland auf, auf einer vollständigen Einstellung des iranischen Atomprogramms zu bestehen.

SC/sti (rtr, APE, afpe)