Iran bestreitet Luftangriffe auf IS
3. Dezember 2014Die iranische Regierung hat US-Berichte über Attacken iranischer Kampfflieger auf die Extremistengruppe "Islamischer Staat" (IS) im Irak zurückgewiesen. "Ich bestätige diese Informationen über eine militärische Kooperation (mit dem Irak) nicht", sagte Außenamtssprecherin Marsieh Afcham in Teheran. Der Iran liefere der irakischen Armee nur militärische Ausrüstung und Ausbildung im Rahmen der internationalen Regeln. Es habe "keine Änderung" in der iranischen Politik gegeben, das Nachbarland Irak im Kampf gegen die IS-Miliz zu unterstützen. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte einen iranischen Regierungsvertreter mit der Aussage, eine Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten bei derartigen Aktionen der Luftwaffe komme für den Iran nicht in Frage.
Das amerikanische Verteidigungsministerium hatte am Dienstag mitgeteilt, es habe Hinweise auf Angriffe iranischer Maschinen vom Typ F-4 Phantom auf Stellungen des IS im Osten des Irak. Diese Einsätze seien nicht mit der US-geführten Koalition gegen den IS abgestimmt gewesen, sagte Pentagonsprecher John Kirby.
Wem gehören die F-4?
Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira hatte zuvor Bilder von Kampfflugzeugen gezeigt, die in der irakischen Grenzprovinz Dijala Ziele bombardierten. Die Maschinen glichen iranischen F-4-Jagdflugzeugen. Der Iran hat dem Irak auch mehrere Suchoi Su-25 (siehe Artikelbild) zur Verfügung gestellt. Diese Maschinen werden unbestätigten Berichten zufolge von iranischen Piloten gesteuert.
Der Iran unterstützt die irakische Armee sowie die schiitischen und kurdischen Milizen seit langem mit Waffen und Ausbildern. Der Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Eliteeinheit, Ghassem Soleimani, spielt angeblich eine zentrale Rolle bei der Planung und Führung des irakischen Vorgehens gegen die Dschihadisten. Teheran dementiert aber, eigene Kampftruppen im Iran zu haben. Iranische Medien haben wiederholt über getötete Iraner im Irak berichtet, doch handelt es sich aber nach Darstellung der Führung in Teheran um Freiwillige. Der IS kontrolliert mittlerweile weite Gebiete im Irak sowie im benachbarten Syrien und geht dort brutal gegen Andersgläubige vor.
kle/uh (afp, rtre, dpa)