Iran: Auf den Spuren von Schah Pahlavi
Nach dem Sturz des Schahs im Jahr 1979 wollten Irans Revolutionäre die Erinnerung an Reza Pahlavi am liebsten ausradieren. Doch auch heute noch finden sich in Teheran viele Spuren seiner Herrschaft.
Geschleifte Erinnerung
Viele Monumente erlitten nach der Revolution dasselbe Schicksal wie diese überlebensgroße Statue des Schahs. Nur ein Teil der Beine und die Stiefel sind noch zu sehen. Komplett dem Erdboden gleich gemacht wurde dagegen zum Beispiel das Mausoleum von Pahlavis Vater.
Gepflegter Luxus
In den Palästen der Pahlavis im reichen Norden Teherans haben die neuen Machthaber dagegen wenig verändert: Bronzebüsten, riesige handgeknüpfte Teppiche und jede Menge Gold sollen zeigen, in welchem Luxus der Schah mit seiner Frau Farah Diba und den Kindern lebte.
Befehlshaber der Folterknechte
Das Ebrat-Museum im einstigen Gefängnis des Geheimdienstes Savak zeigt die Pahlavi-Herrschaft in anderem Kontext. Das Schah-Portrait an der Wand erinnert daran, wer für die grausamen Verbrechen verantwortlich war, die von dem berüchtigten Geheimdienst begangen wurden. Das zweite große Foltergefängnis des Landes, das Evin, ist noch heute in Gebrauch.
Der Glanz vergangener Tage
Im alten Zentrum Teherans stehen noch immer andere Zeugnisse der Pahlavi-Zeit: Auf dem Lalezar-Boulevard finden sich einstige Theater, Bars und Bordelle. Sie wurden nach der Revolution geschlossen - als Zeichen einer verwestlichten Gesellschaft. Heute werden in der einstigen Prachtstraße Lampen verkauft.
Zeichen alter Macht
Andere Gebäude aus der Zeit der Schahs sind besser erhalten - wie das Tor Darvazdeh-e Bagh-e Melli im Süden von Teheran, das zum Außenministerium führt. Doch auch wenn davor die Fahne der Islamischen Republik weht - der einstige Bauherr bleibt erkennbar.
Bröckelnde Fassade
Unter den nach der Islamischen Revolution notdürftig mit Farbe gemalten Flaggen sind heute - fast 40 Jahre später – wieder Teile von “Sir o Khorshid” sichtbar: Löwe und Sonne, Jahrhunderte alte Zeichen der Macht der persischen Könige.
Umschlagplatz für Andenken
Der große Basar im Süden der Stadt und seine traditionell konservativen Händler spielten beim Sturz des Schahs 1979 eine entscheidende Rolle. Heute aber verkaufen nicht wenige von ihnen in den engen Gassen inzwischen verbotene Symbole seiner Herrschaft.
Sammlerstücke für Regimegegner
Im Angebot sind zum Beispiel Briefmarken mit der königlichen Familie - begehrt nicht nur bei Sammlern, sondern auch bei den Iranern, die angesichts der rigiden Herrschaft seiner Nachfolger mit Wehmut an Reza Pahlavi zurückdenken.