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Bach: "Genug ist genug"

Stefan Nestler5. Dezember 2015

IOC-Chef Thomas Bach kritisiert den Fußball-Weltverband FIFA angesichts der jüngsten Vorgänge im Korruptionsskandal scharf. Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann findet deutliche Worte in Richtung FIFA.

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IOC-Präsident Thomas Bach. Foto: dpa-pa
IOC-Präsident Thomas BachBild: picture-alliance/dpa/U. Deck

IOC-Präsident Thomas Bach und DOSB-Präsident Alfons Hörmann haben mit scharfer Kritik auf die nächste Skandalwelle beim Fußball-Weltverband FIFA reagiert. "Ich habe schon vor einigen Wochen gesagt: genug ist genug. Was man jetzt sieht, geht darüber noch einmal hinaus, mit den neuen Anklagen und mit den neuen Verhaftungen", sagte Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bei einem Besuch in Stuttgart. Bach mahnte die FIFA erneut zu tiefgreifenden Reformen. Man dürfe nicht glauben, dass mit der Wahl eines neuen Präsidenten alle Probleme gelöst würden. Die FIFA müsse vielmehr zeigen, "dass hinter den Reformen auch ein tatsächlicher Reformwille steht und dass diese Reformen dann auch umgesetzt werden", sagte der IOC-Präsident. Er sei überzeugt, dass es in der FIFA reformwillige Kräfte gebe: "Denen muss man dann zum Durchbruch verhelfen."

Hörmann: "Viel Kredit versaut"

Auch Alfons Hörmann, Bachs Nachfolger als Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOCB), griff die FIFA und ihren suspendierten Präsidenten Joseph Blatter heftig an. Mit Bezug auf die Pleite der Hamburger Olympia-Bewerbung sechs Tage zuvor wetterte Hörmann: "Alleine diese Person und Organisation haben viel Kredit und viel Rückenwind versaut." Nach den jüngsten Ereignissen am FIFA-Sitz Zürich "trauen wir uns selbst kaum noch, uns zu outen, dass wir Sportfunktionäre sind. Das kann nicht unsere Zukunft sein", sagte Hörmann.

Am Donnerstag hatten die Schweizer Justizbehörden in Zürich wenige Stunden vor Beginn einer Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees auf US-Ersuchen die beiden FIFA-Vizepräsidenten Juan Angel Napout aus Paraguay und Alfredo Hawit aus Honduras in Auslieferungshaft genommen. Anschließend hatte US-Justizministerin Loretta Lynch eine Liste von 16 hochrangigen Fußball-Funktionären aus Mittel- und Südamerika vorgelegt, gegen die wegen Korruptionsverdacht ermittelt wird. Zu den Verdächtigen gehört auch der frühere Präsident von Honduras, Rafael Leonardo Callejas.

Drei weitere Verhaftungen

Drei andere Funktionäre, die auf der US-Liste stehen, wurden inzwischen ebenfalls festgenommen: der ehemalige Präsident des peruanischen Fußball-Verbandes, Manuel Burga, Ecuadors Verbandschef Luis Chiriboga und Hector Trujillo, Generalsekretär des guatemaltekischen Verbandes. US-Fahnder nahmen den 62-jährigenTrujillo in Florida auf einem Kreuzfahrtschiff in Gewahrsam, auf dem er mit seiner Famile den Urlaub verbrachte. Burga wurde in Perus Hauptstadt Lima festgesetzt, Chriboga stellte sich selbst den Behörden.

sn/asz (sid, dpa)