Inspirierende Forscherinnen
Viele Frauen in der Wissenschaft haben herausragende Entdeckungen gemacht. Doch oft war es nicht leicht für sie, sich gegen ihre männlichen Kollegen durchzusetzen. Und manchmal wurden sie schlichtweg ignoriert.
Computer-Visionärin
Ada Lovelace wurde 1815 als Tochter des Romantikers Lord Byron geboren. Als begabte Mathematikerin schrieb sie schon Mitte des 19. Jahrhunderts eine Art frühes Computerprogramm. Sie gilt als die erste, die erkannt hatte, dass mechanische Vorläufer der Computer nicht nur für Zahlen verwendet werden können. Lovelace arbeitete am Entwurf der Rechenmaschine "Analytical Engine" von Charles Babbage.
Wissenschafts-Gigant in zwei Forschungsfeldern
In Warschau 1867 geboren, emigrierte Marie Curie zum Studium nach Paris und arbeitete dort an der Erforschung der Radioaktivität. Sie war die erste Frau, die einen Nobelpreis gewonnen hat. Und nicht nur das: Sie bekam sogar zwei: 1903 in Physik - gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre und dem Physiker Henri Becquerel - und 1911 in Chemie für die Entdeckung von Radium und Polonium.
Die Doppelhelix aufgedröselt
Rosalind Franklin gehört zu denen, die zwar einen Nobelpreis verdient hätten, ihn aber nie bekamen. Die Biophysikerin erarbeitete die Grundlagen, die es James Watson und Francis Crick ermöglichten, die Struktur der DNA-Doppelhelix zu entdecken. Die Männer bekamen dafür den Medizin-Nobelpreis, Franklin ging leer aus. Sie erlebte die Preisverleihung nicht mehr. Kurz zuvor verstarb sie an Krebs.
Vitamine und Insulin entschlüsselt
Die britische Biochemikerin Dorothy Hodgkin war Zeitgenossin von Rosalind Franklin. Die beiden tauschten ihre Erfahrungen aus. Hodgkin analysierte die Struktur des Vitamins B12 und bekam dafür 1964, als dritte Frau überhaupt, den Chemie-Nobelpreis. Fünf Jahre später entschlüsselte Hodgkin die Struktur des Insulin.
Ein zellulärer Jungbrunnen
Elizabeth Blackburn bekam 2009 den Medizin-Nobelpreis für ihre Arbeit an Telomeren, den schützenden Kappen an den Enden der Chromosomen. Die Molekularbiologin war an der Entdeckung des Enzyms Telomerase beteiligt, das für einen ausreichenden Nachschub an Telomeren sorgt. Blackburns Entdeckungen sind entscheidend für das Verständnis des Alterns und der Entstehung von Krebs.
Wie leben die Schimpansen?
Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall verbrachte Jahrzehnte mit Schimpansen und studierte deren Sozial- und Familienverhalten im Gombe-Stream Nationalpark in Tansania. Einige Forscherkollegen kritisierten, sie vermenschliche die Tiere. Goodall hielt dagegen und setzte sich verstärkt für Primatenrechte ein - ähnlich der Menschenrechte.
Die Frau der starken Nervenzellen
Rita Levi-Montalcini wurde 1909 in Italien geboren. Als Jüdin musste sie unter Mussolini ihre Forschungen einstellen. Sie machte trotzdem weiter und richtete in ihrem Schlafzimmer ein Labor ein, wo sie mit Nervenfasern von Hühnerembryos arbeitete. Nach dem Krieg erforschte sie die Nachrichtenübertragung in Zellen. 1986 erhielt sie den Nobelpreis für Medizin.
Neutronensterne und kleine grüne Männchen
1967 entdeckte die nordirische Physikerin Jocelyn Bell Burnell mit einem Radioteleskop Signale aus den Tiefen des Alls. Zunächst scherzhaft als Ruf "kleiner grüner Männchen" belächelt, wurde recht schnell klar, dass Burnell Pulsare - schnell drehende Neutronenstern - nachgewiesen hatte. 1974 erhielt ihr Doktorvater Antony Hewish mit Martin Ryle den Nobelpreis dafür, sie aber nicht.