Lifestyle
Innere Apotheke - Die Heilkraft der Muskeln
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Wenn wir gehen oder die Einkäufe in den Kofferraum heben, wenn wir uns die Zähne putzen oder die Computertastatur bedienen – immer brauchen wir unsere Muskeln. Sie sind die Motoren für unsere Gliedmaßen, für Herz und Darm. Neueste Forschungen belegen allerdings, dass dies nicht die einzigen Aufgaben der Muskulatur sind. Sie ist praktisch eine Chemiefabrik, die unentbehrliche und heilsame Substanzen produziert. So steht die Muskulatur in direkter Verbindung mit dem zentralen Nervensystem. Während der Muskel arbeitet – beim Laufen etwa oder dem Krafttraining – produziert er den Botenstoff BDNF (Brain-derived neurotrophic factor, zu deutsch etwa: "Vom Gehirn stammender auf die Nerven einwirkender Faktor"), der direkten Einfluss auf unser Denkvermögen hat. Daher kommen die kreativsten Gedanken beim Spazierengehen, kann man sich beim Laufen Vokabeln besser einprägen. Die Muskeln beeinflussen aber nicht nur das Gedächtnis sondern auch die Stimmung! Sie produzieren natürliche Stimmungsaufheller, sorgen für Ausgeglichenheit und Glücksgefühle, ja sogar Euphorie. Schon lange ist bekannt, dass Ausdauersport Depressionen vermeiden bzw. bei bereits vorhandenen Depressionen als ergänzende oder gar alleinige Therapie wahre Wunder bewirken kann. Wer seine Muskeln fordert, hält also nicht nur Herz und Kreislauf fit und erhält Kraft und Koordination – er fördert auch Lernleistung, Geist und Psyche. Die Muskeln produzieren außerdem Substanzen, die sich positiv auf den Zuckerstoffwechsel auswirken und daher besonders für Diabetiker von Interesse sind. Wer die Heilkraft der Muskeln nutzen will, muss nicht zum Leistungssportler werden. Drei bis vier mal die Woche ein moderates Training von 30 Minuten reicht schon völlig aus. Am besten ist eine Kombination aus Ausdauersport und leichtem Krafttraining. Wichtig ist, dass man regelmäßig trainiert.