1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

In Rio brennt das Olympische Feuer

6. August 2016

Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind eröffnet. Via TV verfolgte ein Millionenpublikum weltweit die Eröffnungsshow. Gastgeber Brasilien präsentierte sich lebensfroh, aber auch nachdenklich.

https://p.dw.com/p/1JcUT
Olympia Rio 2016 Eröffnungsfeier Feuer
Bild: picture alliance/dpa/L. Schulze

Offiziell eröffnet wurden die 31. Olympischen Spiele von Brasiliens Interimspräsident Michel Temer. Das Staatsoberhaupt gab am Freitag exakt um 23.27 Uhr Ortszeit das offizielle Startsignal für das größte Sportereignis der Welt. Es sind die ersten Olympischen Spiele in Südamerika. Das olympische Feuer wurde durch den ehemaligen Marathonläufer Vanderlei de Lima entzündet. Brasiliens Fußball-Ikone Pelé hatte abgesagt, er sei dazu "körperlich" derzeit leider nicht in der Lage.

Pfiffe für Temer

Übergangspräsident Temer war zu Beginn der Feier anders als vorgesehen nicht offiziell vorgestellt worden, womöglich aus Angst vor Pfiffen und Protesten gegen den umstrittenen Politiker. Bei seinem Satz zur Eröffnung der Spiele wurde er demonstrativ ausgepfiffen. Die Pfiffe waren so laut, dass seine Worte kaum zu hören waren. Unmittelbar danach wurde laute Musik eingespielt.

Das Gastgeberland präsentierte sich zuvor vor rund 78.000 Zuschauern im Maracanã-Stadion und einem Millionenpublikum vor den Fernsehgeräten als lebensfrohe, bunte Nation voller Musik und Schönheit. Mit Feuerwerk und einer Laserlicht-Show begann die Zeremonie. Der brasilianische Sänger Paulinho da Viola sang die Nationalhymne, Supermodel Gisele Bündchen defilierte in einem goldfarbenen Kleid zu dem berühmten Bossa-Nova-Song "Garota de Ipanema" von Tom Jobim, gesungen von dessen Enkel Daniel. Doch es gab auch nachdenkliche Momente, als die weltweite Erderwärmung und ihre verheerenden Folgen thematisiert wurden.

Das deutsche Team kommt in eigenwilligen Outfits

Einer der Höhepunkte der mehrstündigen stimmungsvollen Party war der Einzug der insgesamt 207 Teams aus aller Welt. Die deutsche Mannschaft wurde von Tischtennisspieler Timo Boll als Fahnenträger angeführt. Die deutschen Athleten, bedacht mit großem Beifall vom Publikum, überraschten mit eigenartigen Outfits: Sie trugen unter anderem Regenmäntel und eine Art lange Unterhose zu Röcken und Shorts. Mit 423 Sportlern ist die deutsche Mannschaft die drittgrößte hinter den USA (549) sowie Brasilien (465).

Bis zum 21. August werden mehr als 11.000 Athleten aus über 200 Ländern in 306 Wettbewerben um Medaillen kämpfen. Auch zehn Flüchtlinge werden dabei sein, für die das Internationale Olympische Komitee erstmals ein eigenes Team gegründet hat. Die Mannschaft wurde begeistert empfangen.

Olympia Rio 2016 Eröffnungsfeier Team Deutschland
Das deutsche Team ist - nach den USA und Brasilien - das drittgrößte bei diesen Olympischen SpielenBild: Reuters/S. Nenov

Ein besonderer Augenblick war die erstmals vergebene Auszeichnung "Olympic Laurel" ("Olympischer Lorbeer") an die Läuferlegende Kipchoge Keino. Der zweimalige Olympiasieger aus Kenia wurde für sein Engagement für Bildung, Kultur, Entwicklung und Frieden geehrt.

Ein Lob auf die olympischen Werte

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, beschwor in seiner Eröffnungsrede die olympischen Werte, er pries sie als Antwort auf die großen Krisen der Welt und die Probleme der Menschen. "In dieser olympischen Welt sind wir alle gleich", sagte er. Die mehr als 10.000 Athleten rief er auf: "Achtet die Werte, dank derer die Olympischen Spiele so einzigartig sind!"

Am Tag nach der Eröffnungsfeier werden bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die ersten Medaillen vergeben. Entscheidungen stehen am Samstag beim Straßen-Radrennen der Männer, im Fechten, Judo, Bogenschießen, Schießen, Gewichtheben und Schwimmen an.

Deutsche Favoriten gehen am ersten vollen Wettkampftag unterm Zuckerhut noch nicht an den Start. Chancen auf eine Medaille könnte das Luftgewehr-Duo Barbara Engleder und Selina Gschwandtner haben. Das Hockey-Team der Männer hofft auf einen erfolgreichen Start, die Fußball-Frauen wollen schon in die nächste Runde einziehen.

haz/vk (dpa, sid)