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In Braunschweig feiern die Jecken wieder

7. Februar 2016

Wegen einer Terrorwarnung war der Straßenkarneval in Braunschweig vor einem Jahr ausgefallen. Die Rosenmontagszüge am Rhein sind von einem Sturmtief bedroht. Die Mainzer Narren sagten ihren Umzug bereits ab.

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junge Frauen in Matrosenkostümen tanzen in der Braunschweiger Altstadt (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

In ausgelassener Stimmung machte sich Norddeutschlands größter Karnevalsumzug, den die Einheimischen "Schoduvel" nennen, mit 120 Fahrzeugen auf den sechs Kilometer langen Weg. Rechts und links davon hieß es nur noch "Brunswiek Helau".

Mit besonderen Motivwagen reagierten die Braunschweiger Jecken auf die Absage vom vergangenen Jahr. In Form eines grünen Gespenstes war beispielsweise der Wagen "Der Terror trifft uns alle" unterwegs. Erstmals fuhren Bischöfe der christlichen Kirchen sowie Vertreter von Judentum und Islam mit. "Wir wollen zeigen, dass der Karneval auch Religionen verbinden kann", sagte Zugmarschall Gerhard Baller. Beim Schoduvel gehe es um Weltoffenheit, Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit.

(Foto: dpa)
"Der Terror trifft uns alle": Mit besonderen Motivwagen reagierten die Braunschweiger auf die Absage im vorigen JahrBild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Der Braunschweiger Umzug gilt als größter Karnevalsumzug im überwiegend protestantisch geprägten Norden von Deutschland. Gut eine Stunde vor Beginn war er im vergangenen Jahr wegen einer Terrorwarnung von der Polizei abgesagt worden. Weil keine Tatverdächtigen ermittelt werden konnten, stellte die Staatsanwaltschaft Hannover ihre Untersuchungen im Mai ein.

Karneval am Rhein mit Sturmwarnung

Von einem Sturmtief bedroht sind derweil die Rosenmontagszüge am Rhein. Der Mainzer Carneval Verein sagte deshalb den Umzug in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt bereits ab. Die Düsseldorfer tragen sich mit dem Gedanken, ihren Zug angesichts des vorausgesagten Sturms ebenfalls ausfallen zu lassen

In Köln wollen die Jecken aber auf keinen Fall daheim bleiben. Deshalb soll es in diesem Jahr nur eine deutlich abgespeckte Version des Rosenmontagszugs geben. Weil Windböen der Stärke 8 und mehr erwartet werden, wollen die Veranstalter auf Pferde, große Figuren und Fahnen verzichten. Damit sei der Kölner Zug trotz der erwarteten Sturmböen sicher, zeigten sie sich überzeugt.

Narren in blauen Anzügen mit blauer Perücke und Maske (Foto: dpa)
In diesem Jahr hieß es wieder "Brunswiek Helau"Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Aber selbst wenn die Rosenmontagszüge rollen: Auf ungemütliches Wetter müssen sich die Jecken allemal einstellen. Denn Tief "Ruzica" (gesprochen: Ruschiza) bringt neben Sturm auch starken, anhaltenden Regen und womöglich sogar Gewitter in die Karnevalshochburgen, meint der Deutsche Wetterdienst. Na dann: Alaaf!

uh/wl (dpa,epd)