1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Importe aus Russland brechen drastisch ein

13. April 2023

Russland zählte mit einem Anteil von etwas mehr als zwei Prozent zu den 15 wichtigsten Handelspartnern Deutschlands. Seit dem Überfall auf die Ukraine ändert sich das.

https://p.dw.com/p/4PzEj
Erdgasverdichterstation nahe der deutsch-polnischen Grenze
Erdgasverdichterstation nahe der deutsch-polnischen GrenzeBild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/picture alliance

Russland hat seit dem Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine massiv an Bedeutung für den deutschen Außenhandel verloren. Im Februar des laufenden Jahres war der monatliche Wert sämtlicher Warenimporte aus dem Land mit nur noch rund 300 Millionen Euro um 91 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Vor allem die russischen Energielieferungen, die vor dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 eine wichtige Rolle im Handel zwischen den beiden Staaten gespielt hatten, brachen ein.

Der Import von russischem Erdöl und Erdgas ging von 2,2 Milliarden Euro im Februar 2022 auf lediglich 4,2 Millionen Euro ein Jahr später zurück (minus 99,8 Prozent). Die Einfuhr von Kokerei- und Mineralölerzeugnissen sank von 353 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro (minus 91,4 Prozent). Die Kohleimporte verringerten sich um 92,5 Prozent auf 26 Millionen Euro. Insgesamt fiel Russland von Rang 11 auf Rang 46 der wichtigsten Warenlieferanten Deutschlands zurück. Die deutschen Warenexporte in das Land nahmen gegenüber Februar 2022 um 60,5 Prozent auf rund 800 Millionen Euro ab. Die westliche Staatengemeinschaft hatte wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit Sanktionen reagiert.

Auch Exporte brechen weg

Zugleich brachen die deutschen Exporte nach Russland ein. Der Importüberschuss wuchs auf das größte Defizit des deutschen Außenhandels mit Russland seit Gründung der Russischen Föderation im Jahr 1992 an, da kaum noch Waren aus Russland in Deutschland ankommen. Außerdem sind die Preise am Energiemarkt wieder gesunken. Die Exporte nach Russland blieben hingegen stabil, wenn auch auf niedrigem Niveau - im Februar 60,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Unter dem Strich ein Plus von 0,5 Milliarden Euro "war der erste monatliche Exportüberschuss im Handel mit Russland seit Dezember 2020", erklärte das Statistische Bundesamt. Wichtige Exportgüter im Handel mit Russland waren im vergangenen Jahr chemische und Pharmaerzeugnisse sowie Maschinen.

hb/nm (dpa,afp)