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Immer mehr Tote bei Anschlag im Irak

18. Juli 2015

Die Zahl der Todesopfer des verheerenden Bombenanschlags in Bani Saad im Irak steigt und steigt. Nach jüngsten offiziellen Angaben wurden 120 Menschen getötet. Zu der Tat bekannte sich die Terrormiliz IS.

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Trauernde Irakerin nach dem Selbstmordanschlag nahe Bagdad (Foto: Getty Images)
Bild: A. Al-Rubaye/AFP/Getty Images

Die Menschenmenge auf dem belebten Markt der Stadt Bani Saad feierte gerade das Ende des Fastenmonats Ramadan, als plötzlich ein Lastwagen mit Sprengstoff hochging. Die Explosion riss 120 Menschen in den Tod. Zudem seien etwa 130 Besucher des Marktes verletzt worden, sagte Muthana al-Tamimi, Gouverneur der Provinz Dijala, der Nachrichtenseite Almada Press. Die irakische Polizei berichtet sogar von 170 Verwundeten. Der US-Nachrichtensender CNN berichtet, unter den Opfern seien viele Frauen und Kinder. In Fernsehbildern waren zahlreiche ausgebrannte Gebäude und weithin verstreute Trümmer zu sehen.

IS: Drei Tonnen Sprengstoff gezündet

Bani Saad liegt rund 35 Kilometer nordöstlich der irakischen Hauptstadt Bagdad. Der Markt befindet sich im Zentrum der Stadt. In Bani Saad wohnen mehrheitlich Schiiten. Für sie endet der Ramadan erst am Samstag, einen Tag später als bei den Sunniten. Märkte sind in den Tagen vor dem Fastenbrechen meist sehr voll, weil sich die Menschen mit Lebensmitteln zum Fest eindecken. Der Gouverneur der Provinz Dijala rief drei Tage Trauer aus.

Die Terrormiliz "Islamische Staat" erklärte in dschihadistischen Internetforen, ein Selbstmordattentäter habe drei Tonnen Sprengstoff gezündet. Ziel des Angriffs sei eine Versammlung schiitischer Milizionäre gewesen. Allerdings werden in IS-Bekennertexten oft schiitische Kämpfer als Ziel von Anschlägen genannt, auch wenn vor allem Zivilisten getötet werden.

Dreitägige Trauer ausgerufen

Die Regierung der Provinz rief eine dreitägige Trauerzeit aus. Zum Schutz vor weiteren Anschlägen schloss sie zudem alle Festplätze für die Feiern zum Ende des Ramadan.

Der IS hat schon mehrmals Anschläge in der Region verübt. Die Organisation kontrolliert weite Teile des Iraks und Syriens und hat über die Staatsgrenze hinweg ein Kalifat ausgerufen. In Dijala hält der IS seit Januar keine eigenen Stellungen mehr.

gri/sti/kle (dpa, rtr, afp, ape)