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ILO warnt vor Unruhen

Rolf Wenkel3. Juni 2013

Hohe Arbeitslosenzahlen machen soziale Unruhen immer wahrscheinlicher, warnt die Internationale Arbeitsorganisation in Genf. Schuld seien die drastischen Sparmaßnahmen.

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Ein Archivbild von gewalttätigen Unruhen in Athen aus dem Jahr 2012 (Foto: dapd)
Bild: dapd

Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise nimmt die Arbeitslosigkeit und damit das Risiko sozialer Unruhen in vielen Industriestaaten weiter zu. Am stärksten sei die Gefahr in der Europäischen Union, warnt die Internationale Arbeitsorganisation ILO. Weltweit werde die Zahl der Menschen ohne Job bis 2015 um acht Millionen auf 208 Millionen steigen, wenn es keine entschlossenen Gegenmaßnahmen gebe, sagt die UN-Sonderorganisation in ihrem am Montag vorgelegten Weltarbeitsmarktbericht 2013 voraus.

Deutschland gehört nach Darstellung der ILO zu den wenigen positiven Ausnahmen. Zwischen 2007 und 2012 seien in der Bundesrepublik mehr als zwei Millionen neue Jobs geschaffen worden - "verglichen mit 2,7 Millionen Jobs, die im selben Zeitraum in der EU insgesamt verloren gingen".

Das Risiko von Unruhen in der EU hat sich laut ILO von durchschnittlich 34 Prozent seit 2006 auf 46 Prozent im Jahr 2012 erhöht. Sie berechnet dieses Risiko mit einem Index, in den Faktoren wie Arbeitsmarktlage, Lebensstandard und Vertrauen in die jeweilige Regierung eingehen. Zu dem Anstieg hätten maßgeblich drastische Sparmaßnahmen beigetragen. Die Eurozone befinde sich zudem seit Ende 2011 in einer Rezession, während dort die Arbeitslosigkeit die Rekordhöhe von mehr als zwölf Prozent erreicht habe - bei der Jugendarbeitslosigkeit sogar fast 24 Prozent.

wen/sti (dpa)