Ideen für Migrationsmuseum vorgestellt
25. Januar 2017"Migration bewegt und prägt und betrifft jeden", sagte Bundestagspräsidentin a.D. Rita Süssmuth anlässlich der Präsentation der ersten Ideen für ein bundesweites Migrationsmuseum in Köln. "Mit Blick auf die Einwanderungsgesellschaft besteht ein erheblicher Bedarf, der Migration auch in der Erinnerungskultur sowie dem Geschichtsbild Rechnung zu tragen", so die Schirmherrin des Projektes. Für ein mögliches Gebäude gibt es bereits aufsehenerregende Ideen: Eine neue Fußgängerbrücke über den Rhein soll gleichzeitig auch das Migrationsmuseum beherbergen. Süssmuth dazu: "Hierzu eignet sich ein Museum und Forum an einem symbolkräftigen Ort."
Auch DOMiD-Geschäftsführer Arnd Kolb unterstützt diesen Vorschlag: "Zentrales Anliegen des Konzepts ist es, die Migration von der Gegenwart aus zu beleuchten. Wie sieht die Gesellschaft aus, in der wir leben, und wie hängt deren Ausgestaltung mit Migration zusammen? Das Haus wird Geschichte multiperspektivisch von einer kritischen Haltung aus präsentieren." Engagierte Kölner Bürger sind nun an DOMiD herangetreten und haben die Gründung einer Stiftung zur Finanzierung des Museumsbaus vorgeschlagen.
Das Kölner "Dokumentationszentrum und Museum über Migration in Deutschland e.V." (DOMiD) ist ein wissenschaftliches Kompetenzzentrum, das seit 25 Jahren Gegenstände zur Geschichte der Migranten in Deutschland sammelt und ausstellt. Türkische Einwanderer hatten DOMiD 1990 gegründet.
Für eine mögliche Realisierung des Museumsprojekts geht die Initiative von bis zu zwölf Jahren aus. Derzeit gäbe es weder einen konkreten architektonischen Entwurf noch eine Kostenschätzung.
cp/nw (omid.org, WDR, KSTA)