Hussein K. in Datenbanken gespeichert
16. Dezember 2016Die griechische Regierung hat erstmals offiziell auf den Fall des mutmaßlichen Mörders von Freiburg reagiert. Die Fingerabdrücke und die Personalien des möglichen Täters seien im europäischen Eurodac-System seit seiner Ankunft in Griechenland im Jahre 2013 eingespeichert gewesen, teilten das Bürgerschutz- und das Justizministerium mit. Eurodac ist die Europäische Datenbank zur Speicherung von Fingerabdrücken.
"Diese Daten waren allen europäischen Sicherheitsbehörden zugänglich", hieß es. Warum die griechische Polizei den jungen Mann nicht auf die internationale, sondern nur auf die nationale Fahndungsliste gesetzt hatte, blieb offen.
Erst Korfu, dann Freiburg
Der angeblich aus Afghanistan stammende Mann war nach einer Attacke auf eine junge Frau auf der Insel Korfu zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wurde aber im Oktober 2015 unter Auflagen freigelassen. Anschließend tauchte er unter und reiste nach Deutschland. Nun ist er in Haft und dringend tatverdächtig, die 19 Jahre alte Studentin Maria L. misshandelt und umgebracht zu haben.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte inzwischen den griechischen Behörden im Freiburger Mordfall um den tatverdächtigen Flüchtling Vorwürfe gemacht. Zentral geht es um die Frage, warum den deutschen Behörden bei der Einreise des mutmaßlichen Afghanen im November 2015 eine griechische Vorstrafe wegen versuchten Mordes nicht aufgefallen ist. De Maizière warf Griechenland vor, den Mann nach Verstößen gegen Bewährungsauflagen nicht international zur Fahndung ausgeschrieben zu haben.
ml(kle (dpa, afp)