Hurrikan "Eta"»erreicht Nicaraguas Küste
3. November 2020Der Hurrikan "Eta" ging nahe Puerto Cabezas, der zweitgrößten Hafenstadt an Nicaraguas Karibikküste auf Land, wie der Zivilschutz des mittelamerikanischen Landes mitteilte. Das US-Hurrikanzentrum NHC warnte, der Hurrikan der zweitstärksten Kategorie vier sei extrem gefährlich. Es warnte vor heftigem Regen, "katastrophalen Böen, lebensbedrohlichen Sturmfluten, Sturzfluten und Erdrutschen". Die Behörden rechnen mit einem Ansteigen des Meerespegels um bis zu fünf Meter. Nach Angaben von Zivilschutzchef Guillermo González wurden rund 6000 Familien in Sicherheit gebracht.
Bereits vor der Ankunft des Hurrikans wurden an der Karibikküste heftige Winde und starker Regen registriert. Die Regierung verlegte 1500 Soldaten in die Region. Mehr als 1600 Menschen wurden schon am Sonntag von der nicaraguanischen Inselgruppe Cayos Miskitos in Sicherheit gebracht.
In der Region Bilwi an der nicaraguanischen Karibikküste stürzten Bäume um, wurden Straßen überflutet und fiel der Strom aus, wie die Zeitung "La Prensa" berichtete. Auch Häuser seien beschädigt worden.
Schwache Infrastruktur
Zuletzt war Nicaragua 2016 von Hurrikan "Otto" getroffen worden. Besonders verheerend war Hurrikan "Mitch", bei dem 1998 in ganz Mittelamerika mindestens 9000 Menschen ums Leben kamen. In den armen Ländern der Region mit meist schlecht ausgebauter Infrastruktur haben Naturkatastrophen oft fatale Folgen.
Auch in Honduras bereiten sich Menschen und Behörden auf die drohende Ankunft des Tropensturms vor. "Wir bringen unser Leben nicht in Gefahr. Wir sind ständig in Alarmbereitschaft", schrieb Präsident Juan Orlando Hernández auf Twitter.
In El Salvador schloss die Regierung Schulen und Universitäten. Das US-Hurrikanzentrum NHC warnte derweil vor Sturzfluten und Überschwemmungen auch in Jamaika, Südostmexiko, El Salvador, Süd-Haiti und auf den Kaiman-Inseln.
"Eta" ist der 28. Tropensturm im Atlantik in der laufenden Saison. So viele Tropenstürme gab es bislang nur im Jahr 2005. Die Hurrikansaison in der Karibik dauert noch bis zum 30. November.
kle/haz (dpa, afp, rtr)