Hunderttausende feiern Karneval der Kulturen
4. Juni 2017Die meisten der Teilnehmer waren auf das schlechte Wetter vorbereitet und zogen sich durchsichtige Regenumhänge über. So nahmen trotz des schlechten Wetters 400.000 Menschen am Sonntagnachmittag am traditionellen Umzug beim Karneval der Kulturen in Berlin teil.
Die Strecke führte die 58 Gruppen, die allein 4000 Menschen ausmachten, vom Stadtteil Neukölln nach Kreuzberg. Ihr Ziel: ein Zeichen für mehr Weltoffenheit und gegen Rassismus setzen. Denn mit dem Fest, das seit 1996 jedes Jahr am Pfingstwochenende stattfindet, werben die Teilnehmer und Besucher für kulturelle Vielfalt und künstlerische Freiheit.
"Das größte Statement gegen Fremdenfeindlichkeit"
Eine Gruppe Mexikaner hatte hierfür eine Mauer aus Pappkartons mitgebracht, als Symbol für die Grenze zu den USA. Während des Umzugs ist sie mehrfach aufgebaut und eingerissen worden. Aus Brasilien wiederum schlängelte sich eine gigantische Anakonda-Schlange durch die Berliner Straßen. "Wir sind glücklich, eine friedliche Veranstaltung erlebt haben zu können", sagte die Leiterin des Karnevalsbüros, Nadja Mau, zum Abschluss des Karnevalsumzugs.
Der Karneval der Kulturen sei seit vielen Jahren "das größte und freudvollste Statement der Stadt Berlin gegen Fremdenfeindlichkeit". Viele Abgeordnete der Hauptstadt sowie zahlreiche Gäste aus Kultur und Gesellschaft feierten die an der Gästetribüne vorbeiziehenden Karnevalisten.
Großes Polizeiaufgebot
Die Polizei war mit 1000 Beamten vor Ort, das Fest lief bis zum Nachmittag friedlich ab. Mit Blick auf den Terroranschlag in London hatten die Beamten ihr Sicherheitskonzept noch einmal überprüft. Es gebe aber keinen Anlass, das bestehende Konzept zu ändern, sagte eine Sprecherin. Hinweise auf eine konkrete Gefährdung lägen nicht vor. Der Karneval der Kulturen lockt mit Konzerten, Speisen und Getränken jedes Jahr mehr als eine Million Besucher an. Das Fest ging am Freitag los und dauert noch bis Pfingstmontag.
bb/hk (dpa, afp)