Homosexuelle Sportler
Thomas Hitzlsperger hat sich als erster deutscher Fußballprofi öffentlich als schwul geoutet. Ein Tabubruch, den zahlreiche andere Athleten aus anderen Sportarten vor ihm bereits gewagt haben.
Jason Collins: US-Basketballer
Als erster aktiver Sportler in einer der großen amerikanischen Profi-Ligen wagte Basketballer Jason Collins im Mai 2013 das Coming-Out. Mit einer in der ersten Person verfassten Titelgeschichte im Magazin 'Sports Illustrated' trat er an die Öffentlichkeit: "Ich bin ein 34 Jahre alter NBA-Center, ich bin schwarz und ich bin schwul."
Robbie Rogers: US-Fußballer
Wenig später folgte sein Landsmann Robbie Rogers. Der 25-jährige Fußballer hatte sich bereits im Februar zur Homosexualität bekannt, jedoch gleichzeitig seinen Rücktritt vom Profi-Sport erklärt. Doch Ende Mai entschied sich Rogers zum Comeback in der amerikanischen MLS und unterschrieb einen Vertrag bei LA Galaxy. Er wurde von den Fans frenetisch gefeiert.
Gareth Thomas: Walisischer Rugbyspieler
Rugby ist die härteste, machohafteste aller Sportarten, sagt Gareth Thomas (Foto Mitte). Der 35-jährige Rugbyspieler ist in Großbritannien eine lebende Sportlegende und ein Publikumsliebling. Für Wales' Nationalteam hat er 100 Einsätze absolviert, den Großteil als Kapitän. Im Januar 2010 sagte er in einem Zeitungsinterview: "Ja, ich bin schwul."
Nadine Müller: Deutsche Diskuswerferin
Nadine Müller, eine der besten Diskuswerferinnen der Welt, hat sich erst kürzlich zu ihrer Homosexualität bekannt. Am letzten Tag des Jahres 2013 heiratete sie ihre Lebensgefährtin. Die 28-Jährige, die als erste prominente aktive deutsche Sportlerin eine gleichgeschlechtliche Ehe eingeht, erhofft sich von ihrer Beziehung auch sportlich einen Leistungsschub: "Ich fühle mich so befreit."
Imke Duplitzer: Deutsche Fechterin
Die Europameisterin von 2010 setzt sich öffentlich für die Rechte Homosexueller ein. Imke Duplitzer ist ein Mensch mit Meinung: So kritisierte sie unter anderem die Menschenrechtsverletzungen vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking, bemängelte die Funktionärsarbeit des Deutschen Olympischen Sportbundes und äußerte sich konkret zur Dopingproblematik im Leistungssport.
Caitlin Cahow: US-Eishockeyspielerin
Die amerikanische Eishockeyspielerin Caitlin Cahow (l.) macht keinen Hehl aus ihrer Sexualität. Sie ist zusammen mit der ehemaligen Tennisspielerin Billie Jean King eine von zwei Sportlerinnen, die US-Präsident Barack Obama aus Protest gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Russland in seine Olympia-Delegation für Sotschi berief.
Brian Boitano: US-Eiskunstläufer
Ebenfalls bei der US-Delegation dabei: Brian Boitano. Der Eiskunstlauf-Olympiasieger von 1988 machte seine sexuelle Orientierung im Dezember 2013 öffentlich und betonte: "Ich bin vieles: Ich bin Sohn, Bruder, Onkel, Freund, Athlet, Koch, Autor und dass ich schwul bin, ist nur ein Teil von mir."
Orlando Cruz: Puertoricanischer Boxer
Der Boxer im Federgewicht wollte der erste öffentlich bekannte homosexuelle Weltmeister werden. Seinen WM-Kampf im Oktober 2013 gegen den Mexikaner Orlando Salido verlor der Puerto Ricaner jedoch. Ein Jahr zuvor hatte Cruz seine Homosexualität öffentlich gemacht. Kleiner Trost: Nach der WM-Niederlage heiratete Cruz seinen langjährigen Partner.
Daniela Iraschko-Stolz: Österreichische Skispringerin und Fußballerin
Sportlich gleich doppelt erfolgreich ist Daniela Iraschko-Stolz. Im Sommer spielt sie Fußball bei Wacker Innsbruck, im Winter wechselt sie auf die Sprungschanzen. Im Februar 2012 bekannte sie sich zur Homosexualität, seit August 2013 lebt sie mit ihrer Partnerin in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft.
Amelie Mauresmo: französische Tennisspielerin
Mit ihrer Liebe zu Frauen war Amelie Mauresmo nicht die Erste im Tennisprofisport. Aber anders als Billie Jean King oder Martina Navratilova, die von ihren ehemaligen Partnerinnen geoutet wurden, bekannte sich die ehemalige Weltranglisten-Erste aus freien Stücken - und zwar nach ihrem Finaleinzug bei den Australian Open 1999.
Steffi Jones: deutsche Fußballerin
Seit Februar 2013 ist bekannt: Die WM-Cheforganisatorin von 2011 und Direktorin beim Deutschen Fußball-Bund ist lesbisch. Die ehemalige Nationalspielerin und jetzige Fußball-Funktionärin bekannte sich auf dem roten Teppich beim Ball des Sports zu ihrer Freundin. Steffi Jones ist eine von mehreren deutschen Fußballerinnen, die homosexuell sind....
Nadine Angerer: Deutsche Fußballerin
Nationaltorhüterin Nadine Angerer bekennt sich offen zu ihrer Bisexualität. Die deutsche Nummer zwei zwischen den Pfosten, Ursula Holl, hat ihre Lebensgefährtin geheiratet. Auch von anderen Spielerinnen wie Linda Bresonik und Inka Grings ist bekannt, dass sie Beziehungen zu Frauen haben.
Tom Daley: Britischer Wasserspringer
Mit 15 Jahren gewann Tom Daley bei der WM 2009 in Rom Gold im Turmspringen und schrieb damit als jüngster Weltmeister seiner Disziplin Geschichte. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London holte Daley Bronze. Ein Jahr später gab er via Internet bekannt, dass er einen Mann liebe.
Justin Fashanu: Englischer Fußballspieler
Tragisch endete das Coming-out von Justin Fashanu. Der englische Fußballer nigerianischer Abstammung kam 1981 zum Erstligisten Nottingham Forrest. 1990 bekannte er sich in der Presse als homosexuell. Als sein Trainer erfuhr, dass er in Schwulenbars verkehrte, feuerte er ihn und ließ ihn von der Polizei vom Trainingsplatz eskortieren. 1998 nahm sich Justin Fashanu das Leben.