Hollywoodikone und europäischer Filmstar: Ingrid Bergman
"Casablanca" macht Ingrid Bergman weltberühmt. Das Amerikanische Filminstitut wählte die Schwedin auf Platz 4 der größten US-Schauspielerinnen. Wir zeigen Ihnen Stationen ihrer Karriere.
Frühes Talent
Der Ruhm, den Ingrid Bergman mit Filmen wie "Casablanca" erwarb, lässt oft vergessen, dass sie mit jungen Jahren in Schweden schon ein Star war. Die in Stockholm geborene Schauspielerin, Tochter einer Deutschen, wurde Mitte der 1930er Jahre fürs Kino entdeckt. Hollywood wurde schnell aufmerksam.
Erfolg im Horrorklassiker
Im Film "Arzt und Dämon" (nach Robert L. Stevensons Klassiker "Dr. Jekyll and Mr. Hyde") feierte sie in den USA einen ihrer ersten Erfolge. An der Seite von Spencer Tracy brillierte sie in der Rolle der Ivy Peterson, die vom besessenen Mr. Hyde ermordet wird.
Ein Hit nach dem anderen
Zu Beginn der 1940er Jahre wurde sie schnell zu einem der größten Stars des Weltkinos. Nach "Casablanca" folgten Kassenschlager wie "Wem die Stunde schlägt", der auf dem Roman von Ernest Hemingway basiert. Zusammen mit Stars wie Gary Cooper spielte sie sich in die Herzen des amerikanischen Publikums.
Arbeiten mit den Meistern
Fast alle großen Regisseure in Hollywood rissen sich um die Schauspielerin. Auch der Meister des Suspense-Kinos Alfred Hitchcock war fasziniert von der Schwedin in Hollywood. Gemeinsam machten sie drei Filme. Traumhaft ihr Auftritt in "Notorious", in dem sie Cary Grant den Kopf verdrehte.
Karriere-Bruch
1949 war es mit der Liebe des amerikanischen Publikums dann jäh vorbei. Ingrid Bergman hatte mit Regisseur Roberto Rossellini den Film "Stromboli" gedreht und sich dabei in den Italiener verliebt. Beide waren noch in Beziehungen zu anderen Partnern. Das nahm das Publikum der Bergman übel. Doch die scherte sich nicht darum. Sie heiratete Rossellini und bekam drei Kinder von ihm.
Sechs denkwürdige Filme
Ingrid Bergman spielte unter der Regie Rossellinis, der dem europäischen Kino nach dem 2. Weltkrieg neues Leben einhauchte, sechs Mal. Rossellini erfand mit anderen Regisseuren den sogenannten Neorealismus, führte das Kino zu naturalistischen und sozialkritischen Ursprüngen zurück. Ingrid Bergman verkörperte das mit ihrem natürlichen Spiel perfekt - wie hier im Film "Reise in Italien".
Comeback in Hollywood
Doch 1957 wurde die Ehe mit Rossellini geschieden, der Star kehrte nach Hollywood zurück. Inzwischen gereifter, übernahm Ingrid Bergman auch in Amerika anspruchsvolle Rollen. Als ihr Comeback-Film gilt "Anastasia" von Regisseur Anatole Litvak, in dem sie die vermeintliche Zarentochter im nach-revolutionären Russland spielt.
Die Liebe zurückgewonnen
Das Publikum nahm Ingrid Bergman wieder mit offenen Armen auf. Bereits mit ihrem nächsten Film eroberte sie die Herzen der Amerikaner. An der Seite von Cary Grant spielte sie 1958 in der Komödie "Indiskret" unter der Regie von Stanley Donen.
Abschied in Europa
In den 1970er Jahren trat Ingrid Bergman nur noch selten vor die Kameras und zog sich weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück. Einen denkwürdigen Auftritt hatte sie noch im Jahre 1978, als sie in "Herbstsonate" mit Liv Ullman intensiv eine Mutter-Tochter-Beziehung durchspielte. Regie führte ihr Landsmann Ingmar Bergman. Die Schauspielerin starb 1982 in London an ihrem 67. Geburtstag.