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Hochrisiko-Spiel auf Schalke

21. Februar 2017

Nach dem 3:0-Sieg in Griechenland ist das Rückspiel in der Zwischenrunde der Europa League gegen PAOK Saloniki für Schalke 04 sportlich nur noch Formsache. Allerdings droht rund um das Stadion Ärger.

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Fußball Europa League PAOK Saloniki - FC Schalke 04
Bild: picture-alliance/dpa/I. Fassbender

Nach dem klaren 3:0-Auswärtserfolg ist dem FC Schalke 04 das Erreichen des Achtelfinals der Europa League im Rückspiel am Mittwoch (Anstoß 18 Uhr MEZ, ab 17.45 Uhr im DW-Liveticker) wohl nicht mehr zu nehmen. Zumal Gegner PAOK Saloniki, derzeit Tabellendritter der griechischen Liga, ersatzgeschwächt nach Gelsenkirchen reist. Schalkes Trainer Markus Weinzierl kündigte daher mehrere personelle Wechsel an, vor allem die dauerbelasteten Stammspieler sollen eine Pause bekommen. "Wir werden etwas mehr rotieren, aber wir sind noch nicht durch", blieb der Coach aber dennoch zurückhaltend. Zuversichtlicher gab sich Mittelfeldspieler Max Meyer: "Wenn wir eine ähnliche Leistung bringen wie im Hinspiel, werden wir in die nächste Runde einziehen", kündigte er an.

Schalke, das eine durchwachsene Saison mit sich abwechselnden Misserfolgs- und Erfolgsphasen erlebt, befindet sich seit einigen Wochen wieder im Aufschwung. Die vergangenen fünf Pflichtspiele wurden nicht verloren. Sollte diese Serie reißen und Schalke darüber hinaus doch noch gegen PAOK ausscheiden, würden die "Knappen" im negativen Sinne Geschichte geschrieben. Bei ihren bisherigen 23 Teilnahmen am Europapokal sind die Gelsenkirchener nach einem Auswärtssieg im Hinspiel noch nie in einer K.o.-Runde gescheitert. Zudem hat noch kein Klub in 46 Jahren UEFA-Cup und Europa League einen Vorsprung von mindestens drei Toren zu Hause verspielt.

"Wir müssen trotzdem aufpassen", mahnte Kapitän Benedikt Höwedes. "Wenn ein Tor für PAOK fällt, kocht die Stimmung bei den gegnerischen Fans gleich wieder hoch."

"Auf Provokationen verzichten"

Die fanatischen PAOK-Anhänger sind im Vorfeld der Partie ohnehin ein größeres Thema als die sportliche Situation. Die Gelsenkirchener Polizei rüstet für das Spiel auf wie für ein Revierderby zwischen Schalke und Erzrivale Borussia Dortmund. Mehrere Hundertschaften sollen in der Arena und im Umfeld des Stadions für Sicherheit sorgen. 

CL-Quali FC Schalke 04 -Paok Saloniki FC
Vor dreieinhalb Jahren sorgte eine mazedonische Flagge im Schalker Block für AusschreitungenBild: picture alliance/N. Schmi

3500 Karten sind nach Griechenland verkauft worden. Ob nach dem klaren Schalker Sieg am vergangenen Donnerstag tatsächlich so viele PAOK-Fans nach Gelsenkirchen kommen, ist fraglich. Polizei und Klub bereiten sich nach den Krawallen rund um das Hinspiel und den Vorfällen vor dreieinhalb Jahren aber auf einen Großeinsatz vor. Erstmals wird der Gästeblock im Stadion nicht nur von Ordnern, sondern auch von Polizisten gesichert. 

Am Abend vor dem Spiel kam es in der Nähe des Gelsenkirchener Hauptbahnhofs bereits zu einer Auseinandersetzung zwischen 30 griechischen Fußball-Fans und einem Schalke-Anhänger. Das teilte die Gelsenkirchener Polizei am Mittwochmorgen mit. Durch das Einschreiten der Beamten, die Platzverbote aussprach, sei die Situation jedoch aufgelöst worden, "noch bevor" zur Unterstützung des einzelnen Schalke-Fans "ca. 40 teilweise vermummte Personen eintrafen".

Die Schalker Vereinsführung hatte die eigenen Fans dazu aufgerufen, "auf Provokationen zu verzichten". Beim Hinspiel hatten die PAOK-Fans den Gästen im Stadion ein riesiges Transparent präsentiert und sie als "Nazis" tituliert. Schalker Ultras hatten vor der Partie ein Café verwüstet. Im August 2013 hatten sich beim Champions-League-Qualifikationsspiel die Fans aus Griechenland durch eine mazedonische Flagge im Schalker Block provoziert gefühlt. Beim umstrittenen Polizeieinsatz in der Nordkurve wurden daraufhin 89 Personen verletzt.

Das soll sich diesmal nicht wiederholen. Und auch wenn Benedikt Höwedes vor allzu großer Lockerheit auf dem Platz warnt und sagt: "Wir werden nicht Friede, Freude, Eierkuchen spielen können", so wäre ihm und den Ordnungshütern ein "Friede-Freude-Eierkuchen-Spiel", was die Zwischenfälle zwischen den Anhängern angeht, wohl am liebsten.