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Ping-Signal empfangen

9. Januar 2015

Einsatzkräfte haben Blackbox-Signale nahe der Absturzstelle der AirAsia-Maschine vor Indonesien empfangen. Doch die eingesetzten Elitetaucher stehen bei der Bergung vor großen Problemen.

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Marinetaucher steigen vor ihrem Einsatz am Freitag in ein Beiboot (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Berry

Fast zwei Wochen nach dem Absturz der AirAsia-Maschine in Indonesien haben Bergungskräfte in Indonesien erstmals Ping-Signale aufgefangen. Solche Ultraschalltöne senden Flugschreiber aus, um das Auffinden im Fall eines Unglücks zu erleichtern. "Wir haben Taucher in die Region geschickt", sagte Armeechef Moeldoko im Fernsehen. Ob die Pings von den AirAsia-Flugschreibern stammen, stand zunächst nicht fest. Die Signale sollen in der Nähe des Heckteils der Maschine empfangen worden sein.

Die Suche nach der Blackbox und nach weiteren Opfern des Absturzes war auch am Donnerstag durch schlechtes Wetter behindert worden. Elitetauchern der indonesischen Marine (siehe Artikelbild) gelangten zwar trotz starker Strömung zum Heck des Flugzeugs, in dem die Blackbox zunächst vermutet wurde, doch konnten sie nach Angaben der Einsatzleitung nur kleine Trümmer an die Wasseroberfläche befördern. Auf Unterwasseraufnahmen war zu sehen, dass das Heck mit dem Dach nach unten liegt und teilweise im Schlamm eingesunken ist. Auf den Bildern war eindeutig die Registriernummer der Maschine, PK-AXC, zu erkennen. Experten standen bereit, um das in 30 Meter Tiefe liegende Flugzeugwrack mit einem Kran aus dem Meer zu heben.

Kaum Fortschritte bei der Bergung

Auch bei der Suche nach den Opfern gab es kaum Fortschritte: Nach Angaben der Behörden wurden am Donnerstag drei weitere Leichen geborgen. Zehn Tage nach dem Absturz von Flug QZ8501 mit 162 Insassen stieg die Zahl der geborgenen Opfer damit auf 43. Regen, Wind, hohe Wellen und eine starke Strömung behindern die Suche seit Tagen.

An der Suche sind auch Helikopter beteiligt, hier auf einem indonesischen Marineschiff (Foto: dpa)
An der Suche sind auch Helikopter beteiligt, hier auf einem indonesischen MarineschiffBild: picture-alliance/dpa/A. Berry

Der Airbus war auf dem Weg von Surabaya auf der Insel Java nach Singapur abgestürzt. Die Absturzstelle befindet sich nahe der Insel Borneo. Laut einem Vorabbericht zur Unglücksursache der indonesischen Wetterbehörde soll schlechtes Wetter die Hauptursache für den Absturz gewesen sein. Unklar ist aber, warum andere Flugzeuge auf Routen in der Region nicht ähnlich stark von den Wetterbedingungen beeinflusst wurden.

Hoffen auf Aufklärung

Deshalb hat das Auffinden der Flugschreiber höchste Priorität. Sie zeichnen Gespräche im Cockpit und technische Daten der Maschine auf. Die Ermittler erhoffen sich von der Auswertung Aufschluss über die Unglücksursache. Die Geräte sind leuchtend orange angemalt. Sie könnten aber in den Schlamm am Meeresgrund gesunken sein. Die Flugschreiber senden eigentlich 30 Tage lang ein Ultraschallsignal aus, damit sie besser zu orten sind. Die Bergung der Blackboxen bedürfe einer speziellen Handhabung, sagte der Chef der Einsatzkräfte, Bambang Sulistyo.

Der Absturz vom 28. Dezember hat zusammen mit weiteren schweren Flugzeugunglücken die Zahl der Toten im kommerziellen Luftverkehr nach oben schnellen lassen. Flugunfallforschern zufolge kamen im Jahr 2014 weltweit 970 Menschen ums Leben. "Dies ist der zweithöchste Wert im Zehnjahresvergleich", schrieb Jan-Arwed Richter, Mitbegründer des Hamburger Flugunfallbüros "Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre" (JACDEC) in dem Luftfahrtmagazin "Aero International". Die Zahl liege nahezu viermal so hoch wie im Vorjahr, als 251 Menschen bei Flugunfällen ums Leben gekommen seien. Obwohl Fliegen weiter extrem sicher sei, bremse die Negativbilanz eine Serie von Jahren mit fallenden Opferzahlen.

stu/haz (afp, dpa, rtr)