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Hinrichtungen drohen: Australien macht Druck

15. Februar 2015

Indonesien hat Gnadengesuche wiederholt kategorisch zurückgewiesen. Angesichts der angekündigten Hinrichtung zweier Australier wegen Drogenverbrechen macht die Regierung in Canberra Druck. Premier Abbott droht.

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Die beiden von den Todesstrafe bedrohten Australier in einer Zelle in Denpasar (foto. Reuters)
Bild: Reuters/N. Budhiana/Antara Foto

Millionen Australier seien empört und "angewidert" unter dem Eindruck der drohenden Exekution zweier Landsleute in Indonesien: Premierminister Tony Abbott trat zum wiederholten Mal vor die Fernsehkameras um seiner Verzweiflung Ausdruck zu verleihen. Gleichzeitig drohte er, man werde im Falle einer Hinrichtung mit Sicherheit Wege finden, Indonesien entsprechend zu antworten.

"Die Lage ist äußerst angespannt", hatte Außenministerin Julie Bishop den Konflikt kommentiert. Sie warnte die Führung Jakarta vor wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen. "Ich denke, die Australier werden ihre tiefe Ablehnung dieses Vorgehens zum Ausdruck bringen und sich auch überlegen, wo sie künftig ihren Urlaub verbringen wollen".

Auch Bishop schloss den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu dem nahegelegenen Inselstaat nicht aus. "Indonesien wird seine Drogenplage durch die Hinrichtung dieser beiden jungen Männer nicht loswerden", sagte die Außenministerin.

Andrew Chan und Myuran Sukumaran waren 2005 festgenommen im folgenden Jahr zum Tod wegen Drogenhandels verurteilt worden. Ihre Familien richteten weitere flehentliche Appelle an den indonesischen Präsidenten Joko Widodo. Sie baten um Gnade und Vergebung und eine "zweite Chance" für die beiden Todeskandidaten.

Vor einem Monat wurden in Indonesien trotz internationaler Gnadenappelle bereits sechs wegen Drogendelikten Verurteilte hingerichtet. Sie stammten aus den Niederlanden, Brasilien, Vietnam, Malawi, Nigeria und aus Indonesien selbst.

SC/pg (afp, rte, dpae)