Highlights der Pariser Fashion Week
Paris hat in den letzten Tagen das Modefieber gepackt. Promis, Modedesigner und jede Menge schöner Menschen feierten die neuen Kollektionen, glamouröse Shows - und sich selbst.
Männermodels direkt aus Hollywood
Die Schauspieler Ben Stiller (li.) und Owen Wilson sind eher selten auf Modenschauen anzutreffen, für die Pariser Fashion Week aber haben sie eine Ausnahme gemacht. Die Valentino-Modenschau wurde zum Trailer für "Zoolander 2", der Fortsetzung ihres Kinohits von 2001, in dem sie männliche Models spielen. Wilsons Outfit war ein Hingucker: ein hellblauer Seidenschlafanzug unter einem Kaschmirmantel.
Mode trifft Kunst
Die Valentino-Designer Maria Grazia Chiuri und Pierpaolo Piccioli kreierten mit ihren geometrischen Kleidern optische Täuschungen. Die Ideen kamen aus der Kunst: lange Gewänder mit bunten Mustern, inspiriert von Maler Gustav Klimt, waren eine Hommage an seine Lebensgefährtin Emilie Louise Flöge, und A-Linien-Kleider im Stil der 60er Jahre erinnerten an die Muse von David Hockney, Celia Birtwell.
Ein Kaffee gefällig?
Chanel-Legende Karl Lagerfeld lebt in Paris und ist natürlich Stammgast auf der Fashion Week. Seine Modenschau fand in einer aufwändig nachgemachten Pariser Brasserie statt. Lange strukturierte Jacketts und karierte Kleider verliehen der Kollektion einen Retro-Look. Lagerfeld zog außerdem zum ersten Mal den schwarz-weißen Blockabsatz-Schuh der 50er Jahre aus dem Coco-Chanel-Archiv.
Modeherbst im Frühling
Der Winter geht zwar in Europa zu Ende, dennoch mussten sich die Models für die kommenden Herbst/Winter-Kollektionen warm anziehen. Stoffmixe sind typisch für diese Chanel-Mäntel. Das Model auf dem Foto wird seinen Mantel allerdings ablegen müssen, wenn es einen Kaffee in Lagerfelds "Brasserie" trinken will.
Hightech-Style
Wenn es einen Preis für Kreativität gäbe, müsste die niederländische Designerin Iris van Herpen ihn bekommen. Sie hat ihr eigenes durchsichtiges Material aus Stahl entwickelt und daraus futuristische Outfits kreiert. Röcke, Blusen, Kleider - oder Hüte. Um die Taille gewickelt entstand der Eindruck, dass die Models viel schlanker geworden wären - als ob sie das nötig hätten!
Nicht alltagstauglich
Die Models mussten für den Lauf mit diesen Schuhen bestimmt lange üben. Iris van Herpen bleibt ihrem technologischen Motto treu - vom Scheitel bis zur Sohle. Diese Schuhe, die wie aus einem Science Fiction aussehen, kommen nicht aus der Schusterwerkstatt. Sie wurden von einem 3D-Drucker produziert. Schon in den vergangenen Jahren zeigte van Herpen extravagante Mode aus dem 3D-Drucker.
Freiheit und Sinnlichkeit
Designerin Stella McCartney weiß, wie sie die A-Promis anlockt: einfach ihren Vater, den ehemaligen Beatle Paul McCartney, einladen. Und so tauchten bei ihrer Show auch Rapper Kanye West und Schauspieler Woody Harrelson auf. McCartney sagte, ihre Kollektion würde "Freiheit zelebrieren" und "Sinnlichkeit herauskitzeln", was die Tierschutzaktivistin mit Kunstfellmänteln und klaren Linien erreichte.
Dresscode: Oper
Stella McCartney gründete 2001 ihr eigenes Label und schaffte es, ihren Namen zu etablieren und sich vom Ruhm ihres Vaters unabhängig zu machen. Ihre Abendkleider zeichneten sich durch schlanke schwarze Linien aus und passten gut zur festlichen Kulisse mit Kronleuchter und viel Stuck, die einem Pariser Opernhaus aus dem 19. Jahrhundert nachempfunden war.
Funktionskleidung à la Kenzo
Der Japaner Kenzo war voll im Trend mit seinen mehrlagigen und voluminös drapierten Looks. Seine Modenschau fand außerhalb der Stadt in einer mit Spiegeln dekorierten Lagerhalle statt. Asymmetrie war der rote Faden: Models präsentierten Gewänder mit schrägen Kapuzen und Krägen, Ethno-Muster wurden wild kombiniert. Viele Modelle waren ein Gruß an die von Designern verachtete Outdoor-Mode.
Ein Hauch von Flower Power
Chloé stellte ihre Kollektion im Pariser Grand Palais vor und zeigte ihr gutes Händchen für die richtige Mischung aus Weiblichkeit und maskulinen Elementen: Mit pastellfarbenen Stoffmixen und Reminiszenzen an die 70er Jahre. Die Pariser Fashion Week gehört neben London, New York und Mailand zu den wichtigsten Modenschauen der Welt. Sie findet jedes Jahr im Frühling und im Herbst statt.