High Five: Deutsche Erfindungen, die die Welt veränderten

In einer Küche in Dresden wird 1908 diese Erfindung geboren. Genervt vom lästigen Kaffeesatz in der Tasse nimmt die Hausfrau Melitta Bentz eine Blechdose, durchlöchert den Boden und legt ein Löschblatt aus dem Schulheft ihres Sohnes hinein. Wenig später meldet sie das Patent an, und Generationen von Kaffeeliebhabern schlürfen seitdem ihr Getränk krümelfrei.

Der Unternehmer Oscar Troplowitz wollte 1896 eigentlich ein neues Wundpflaster entwickeln. Seine Erfindung klebte jedoch so stark, dass es beim Abziehen die Haut mit herunterriss. So kam es zunächst als Band zum Abdichten von Fahrradschläuchen und ab 1936 als Allzweck-Klebefilm auf den Markt. Der Name "Tesa", das Kürzel der Sekretärin Elsa Tesmer, steht heute für fast alle Sorten Klebeband.

1987 entwickelten Forscher am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen ein Verfahren, das eine Musikdatei ohne hörbare Qualitätsverluste auf einen Bruchteil ihrer Größe schrumpfen ließ. In wenigen Jahren revolutionierte das mp3-Format die Musikindustrie. Durch die Erfindung passen heute hunderte Alben auf jedes Smartphone.

Das dynamo-elektrische Prinzip war zwar schon länger bekannt, doch 1866 setzte Werner von Siemens es zum ersten Mal in einer Maschine um. Mit einem aufgespulten Draht und einem Magneten ließ sich fortan Strom nicht nur sehr einfach erzeugen, sondern auch in alle Gegenden des Landes transportieren. Aus der Firma Siemens wurde ein Weltkonzern, und der Name steht heute weltweit für Elektrotechnik.

So groß wie drei Kleiderschränke war 1941 der Z3 des Berliner Ingenieurs Konrad Zuse, und dennoch beherrschte er nur die vier Grundrechenarten und das Wurzelziehen. 0,5 Sekunden brauchte das Gerät zum Addieren, drei für eine einfache Multiplikation. Der Z3 war der erste Rechner, der mit dem binären Zahlensystem (0 und 1) arbeitete und gilt somit als Vorläufer aller modernen Computer.