Harleys Energiebündel summt ab Sommer
8. Januar 2019Harley-Davidson beginnt mit der Produktion eines Elektromotorrads. Die LiveWire wurde auf der Technik-Messe CES in Las Vegas offiziell vorgestellt. Das Serienmodell unterscheidet sich kaum von den Prototypen, die seit Jahren auf Werbetour geschickt wurden. Ab August 2019 steht das radikal neue Modell des legendären US-Herstellers bei den Händlern.
Die werte Kundschaft wird sich auf vertraut hohe Preise und eine ungewohnte Beschleunigung einstellen müssen: Das E-Motorrad wird knapp 30.000 Dollar (etwa 26.000 Euro) kosten und in gut 3,5 Sekunden auf Tempo 100 sprinten. Die Reichweite gibt Harley-Davidson mit rund 170 Kilometern an - abhängig von Wind und Wetter. Für manchen Harley-Jünger dürfte das kein Problem sein: Einige klassische Motorräder dieser Marke kommen mit ihrem winzigen "Peanut"-Tank auch nicht weiter.
Schützenhilfe aus Japan
Präsentiert wurde die LiveWire zusammen mit dem japanischen Elektronik-Konzern Panasonic, der wichtige Technikkomponenten beisteuert. So kann man per Smartphone-App nicht nur den Ladestand prüfen, sondern wird auch benachrichtigt, wenn die Harley umgestoßen oder bewegt wurde. Dieser Online-Dienst mit dem Namen "H-D Connect" wird allerdings nicht in allen Märkten verfügbar sein.
Harley-Davidson gilt als amerikanische Industrie-Ikone. Derzeit kämpft der Konzern jedoch mit Absatzproblemen im Heimatmarkt - und der Handelspolitik des US-Präsidenten. Das internationale Geschäft wird für die Firma immer wichtiger, während die jüngeren Amerikaner weniger Interesse an den Motorrädern zeigen. So ist das elektrische LiveWire-Modell auch eine Chance, jüngere Käuferschichten anzusprechen.
Harley-Davidson ist nicht der erste Zweirad-Hersteller, der elektrische Motorräder baut. Der US-Herausforderer Zero ist seit fast zwölf Jahren auf dem Markt.
rb/se (mit dpa)