Kyoto-Preis für Ballettdirektor Neumeier
10. November 2015Der 1942 in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin geborene Künstler (im Artikelbild links) bekomme die Auszeichnung in der Kategorie "Kunst und Philosophie", teilte die Inamori-Stiftung mit. Weitere Preisträger sind der japanische Chemiker Toyoki Kunitake und der Schweizer Astrophysiker Michel Mayor. Der Kyoto-Preis ist einem Preisgeld von umgerechnet 362.000 Euro verbunden.
Bei einer feierlichen Zeremonie im Kyoto International Conference Center in der alten japanischen Kaiserstadt nahmen die drei Laureaten aus den Bereichen Kunst und Philosophie, Hochtechnologie und Grundlagenforschung ein Diplom, die Kyoto-Preis-Medaille und das Preisgeld entgegen. Die Feierlichkeiten fanden im Beisein von Prinzessin Takamado, einem Mitglied der Kaiserfamilie und mehr als tausend Gästen aus Wirtschaft, Kultur und Politik aus aller Welt statt.
Auszeichnung für ein Lebenswerk
Der Preis wird jährlich für das Lebenswerk herausragender Persönlichkeiten überreicht. Er wurde 1984 von Kazuo Inamori, dem Gründer des japanischen Technologie-Konzerns Kyocera mit Hauptsitz in Kyoto, ins Leben gerufen. Vergeben wird die Auszeichnung von der Inamori-Stiftung, die nach ihm benannt ist. Ausgezeichnet wurden bisher unter anderem die Choreographin Pina Bausch, der Philosoph Jürgen Habermas, der Komponist Pierre Boulez und die Primatenforscherin Jane Goodall.
Neumeier habe die "Essenz der beiden Genres dramatisches Ballett und abstraktes Ballett vereint und die Kunst in eine neue Dimension befördert", hieß es zur Begründung. Seine Meisterwerke wie die "Dritte Sinfonie von Gustav Mahler" würden nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt aufgeführt. Der 73-Jährige ist seit mehr als vier Jahrzehnten künstlerischer Direktor und Chef-Choreograph des Hamburg Ballett.
Anlässlich der Auszeichnung sagt der Ballettdirektor: "Ich sehe noch kein Ende. Ballett ist eine lebende Kunst. Meine Ballette leben nur, wenn sie getanzt werden, wenn sie wirklich in lebendigen Körpern realisiert werden. Solange ich lebe, sehe ich diese Werke als etwas, was sich ständig ändert. So wie ich mich ändere."
kle/cr (dpa, tagesschau.de, www.kyocera.de)