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Haftstrafen für Munch-Räuber

2. Mai 2006

Die Munch-Räuber müssen ins Gefängnis: Drei Männer, die zwei berühmte Gemälde aus einem Osloer Museum gestohlen hatten, kommen bis zu acht Jahre in Haft. Die Bilder sind seit dem spektakulären Überfall 2004 verschwunden.

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Die Täter sind gefasst, die Bilder unauffindbar - auch 'Der Schrei'Bild: picture-alliance / dpa/dpaweb

22. August 2004: Zwei maskierte und bewaffnete Männer stürmen ins Munch-Museum in Oslo. Vor zahlreichen Augenzeugen reißen sie zwei wertvolle Bilder von Edvard Munch von der Wand: "Der Schrei" und "Madonna". Anschließend flüchten sie mit ihrer Beute im Auto – am Steuer sitzt ein Komplize. Später lassen sie ihr Fluchtfahrzeug stehen und sprühen es mit Löschschaum aus, um alle Spuren zu verwischen.

Gefängnis und Schadenersatz

Drei der beteiligten Norweger kommen nun in Haft: Das Osloer Amtsgericht verurteilte sie am Dienstag (2.5.2006) zu Gefängnisstrafen zwischen vier und acht Jahren. Drei weitere Angeklagte sprach das Gericht frei.

Collage Edvard Munch Gemälde
'Der Schrei' und 'Madonna' von Edvard MunchBild: AP

Die Richter blieben mit ihrem Urteil deutlich unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft – die hatte Strafen zwischen acht und elf Jahren für die sechs Männer aus organisierten kriminellen Kreisen gefordert. Vor Beginn des Gerichtsverfahrens hatte die Stadt Oslo Schadenersatzforderungen von umgerechnet fast 100 Millionen Euro gegen die Täter angekündigt.

Gemälde bleiben verschwunden

Die Räuber sind also gefasst, doch wo die Werke des norwegischen Expressionisten Munch (1863-1944) geblieben sind, ist unklar. Munch hatte sie 1893 gemalt. Trotz eines Finderlohns von zwei Millionen Norwegischer Kronen (etwa 257.000 Euro) sind die Gemälde nicht aufgetaucht. Staatsanwalt Terje Bybøe hatte den Angeklagten sogar Strafmilderung in Aussicht gestellt, falls sie verraten würden, wo die Werke sich befänden.

Laut Polizei wurden die Bilder zunächst rund einen Monat lang in einem Bus versteckt, der auf einem Bauernhof bei Oslo geparkt war - Ende September 2004 seien sie in ein bis heute unbekanntes Versteck gebracht worden.

Eine norwegische Zeitung vermutete zunächst, die Meisterwerke seien vermutlich verbrannt worden, um Spuren zu verwischen. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass die Bilder sich noch immer in Norwegen befinden und eines Tages wieder auftauchen. (reh)