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Hackerangriff auf den Vatikan

11. Januar 2017

Das wäre in Zeiten der Pergamentrollen nicht passiert: Hacker haben die Computer des Vatikans ausspioniert. Experten ermitteln noch - doch die Ausbeute ist vermutlich eher gering.

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Bild: picture alliance/dpa

Ein italienischer Geschäftsmann wird verdächtigt, sich gemeinsam mit seiner Schwester Zugang zu den Rechnern von zwei engen Mitarbeitern des Kurienkardinals Gianfranco Ravasi verschafft haben. Unbeschriebene Blätter sind die beiden nicht: Die Geschwister sollen in den vergangenen fünf Jahren mehrere führende Politiker ausgespäht haben, darunter auch Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi.

Segenswünsche für die Hacker

Was die beiden in den Kardinal-Computern zu suchen hatten, weiß man nicht. Kardinal Ravasi gibt sich ganz entspannt. Mehr als Segenswünsche und bibelwissenschaftliche Texte könnten die Eindringlinge nicht gelesen haben, sagte er der italienischen Zeitung "Corriere della Serra".

Naja. Es ist ja nicht so, als ob es nichts Interessantes über den Vatikan herauszufinden gäbe. Die "Vatileaks-Affäre" zeugt von einigen unlauteren Geschäften der römischen Enklave. 2011 hatte der päpstliche Kammerdiener vertrauliche Dokumente direkt vom Schreibtisch Benedikts XVI. an die Medien weitergereicht. Es ging um Korruption, Missmanagement und Vetternwirtschaft innerhalb des Vatikans. 

Was die beiden Hacker dieses Mal erbeutet haben, ist noch unbekannt. Das Diebesgut liegt Medienberichten zufolge auf zwei Servern in den USA und wird derzeit vom FBI und italienischen Experten überprüft. Ob die Geschwister religiös sind ist unklar. Selbst wenn, an Segenswünsche hätten sie wirklich leichter rankommen können.

jv/sti (kna)