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Hacker greifen russisches Staatsfernsehen an

7. Oktober 2024

Server nicht erreichbar: Hacker haben Teile des russischen Staatsenders lahmgelegt. Sollte es ein "Geburtstagsgeschenk" für Kreml-Chef Wladimir Putin sein?

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Hackersoftware ist auf einem Laptop geöffnet
Auf einem Laptop-Monitor läuft Hackersoftware (Symbolbild)Bild: Silas Stein/IMAGO

Informationen und Propaganda spielen eine große Rolle in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nun wurde eines der wichtigsten Instrumente des Kremls gehackt. Ein Cyberangriff hat Medienberichten zufolge zu massiven Beeinträchtigungen bei der staatlichen Fernseh- und Rundfunkgesellschaft WGTRK geführt.

WGTRK sei von der Hackergruppe "sudo rm -RF" angegriffen worden, die bereits früher im Interesse der Ukraine tätig gewesen sei, berichtete die Internetzeitung gazeta.ru unter Berufung auf russische Geheimdienstkreise. Betroffen von den Störungen sind nach Angaben des Mediums die Online-Ausstrahlung des Programms sowie innere Dienste, selbst die Internet- und Telefonanschlüsse des Unternehmens.

Server samt Back-ups gelöscht?

"Unsere staatliche Medienholding, eine der größten, war mit einem noch nie dagewesenen Hackerangriff auf ihre digitale Infrastruktur konfrontiert", so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. WGTRK arbeite daran, die Störung zu beheben: Spezialisten würden untersuchen, wohin die Spuren führen, "die diejenigen hinterlassen haben, die diesen Hackerangriff auf das Objekt der kritischen Infrastruktur organisiert haben."

WGTRK-Zentrale in Moskau (08.07.2024)
WGTRK-Zentrale in MoskauBild: Mikhail Tereshchenko/ITAR-TASS/IMAGO

Tatsächlich war am Vormittag der Nachrichtensender Rossija-24 über Internet nicht erreichbar. "503 Service Unavailable". Kein Server ist verfügbar, um diese Anfrage zu bearbeiten", lautete eine Fehlermeldung, als Reuters-Reporter versuchten, auf den Livestream zuzugreifen. Den unterschiedlichen Berichten zufolge wurden die Server außer Gefecht gesetzt und wichtige Informationen gelöscht - möglicherweise inklusive Back-ups. Die Wiederherstellung sei sehr zeitaufwendig, heißt es. Das Staatsfernsehen hat die Berichte über den Hackerangriff bislang nicht kommentiert.

Russland will sich an die UNESCO wenden

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert eine ukrainische Regierungsquelle, wonach Hacker aus der Ukraine für den Vorfall verantwortlich seien. Der Cyberangriff ereignete sich genau am 72. Geburtstag des russischen Präsidenten Wladimir Putin an diesem 7. Oktober. "Ukrainische Hacker 'gratulierten' Putin zu seinem Geburtstag, indem sie einen groß angelegten Angriff auf den staatlichen russischen Fernseh- und Radiosender durchführten", so die Stimme aus Kiewer Regierungskreisen. Unabhängig überprüfen lässt sich die Behauptung nicht.

Maria Sacharowa, Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, sagte, dass russische Medien seit langem zur Zielscheibe des "kollektiven Westens" geworden seien. Sie bezeichnete den Vorfall als Teil eines "hybriden Krieges". Russland werde den Cyberangriff in allen internationalen Foren zur Sprache bringen, so Sacharowa - auch bei der UNESCO, der UN-Agentur, die sich für die Meinungsfreiheit einsetzt.

AR/kle (dpa, rtr)