Hörmann ist neuer DOSB-Chef
7. Dezember 2013Als Antrittsgeschenk erhielt Alfons Hörmann ein großes hölzernes Schiffssteuerrad - und ein gutes Wahlergebnis. 434 der 459 Delegierten der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Wiesbaden gaben dem 53 Jahre alten Unternehmer aus dem Allgäu ihre Stimme, das sind knapp 95 Prozent. "Mit diesem Vertrauensbeweis fühle ich mich gestärkt, den Marathon anzugehen", sagte Hörmann. Er übernimmt für zunächst ein Jahr das Amt des höchsten deutschen Sportfunktionärs. Hörmann tritt die Nachfolge von Thomas Bach an, der den Posten abgegeben hatte, nachdem er zum Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gewählt worden war.
Bach jetzt DOSB-Ehrenpräsident
Bach, einer der ersten Gratulanten Hörmanns, bezeichnete das Wahlergebnis seines Nachfolgers als "herausragenden Vertrauensbeweis". Der IOC-Chef kämpfte mit den Tränen, nachdem ihn die DOSB-Mitglieder ohne Gegenstimme zum Ehrenpräsidenten der Dachorganisation des deutschen Sports gewählt hatten. "Das ist ein weiterer emotionaler Moment für mich", sagte Bach. "Der DOSB ist und bleibt ein Teil meines sportlichen Lebens. Wir haben gestritten, wir haben diskutiert, aber am Ende gab es immer eine große Einigkeit."
Hörmann bittet um Fairness
Alfons Hörmann steht seit 2005 an der Spitze des Deutschen Skiverbandes (DSV). Bei seiner Rede vor den Delegierten ging er auch auf das kartellrechtliche Verfahren ein, in das er als Unternehmer verwickelt ist. "Wir fordern im Sport faire Schiedsrichter-Entscheidungen. Ich bitte auch darum bei diesem beruflichen Thema", sagte Hörmann. Das Kartellamt ermittelt nach Medienberichten gegen mehrere Firmen aus der Tondachziegel-Branche wegen des Verdachts von Preisabsprachen im Jahr 2008. Zu dieser Zeit stand Hörmann an der Spitze eines der verdächtigten Unternehmen. Hörmann hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Friedrich plädiert für neuerliche Olympia-Bewerbung
Nach dem Scheitern der Münchner Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022 plädierte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich vor den DOSB-Mitgliedern für eine neuerliche Kandidatur Deutschlands. "Olympische Spiele sind mehr als ein sportliches Großereignis, sie sind auch Gelegenheit für ein Land, sich zu präsentieren", sagte Friedrich. "Ich wünsche, dass wir das in Deutschland anpacken." Der neue DOSB-Präsident vertritt ebenfalls diese Linie. "Wir werden Olympia nicht aus den Augen verlieren", versprach Hörmann. Mehr Geld wird es für den DOSB aber wohl nicht geben. "Ich glaube nicht, dass ein Zig-Millionen-Wunschzettel weiterhilft", sagte Innenminister Friedrich.