Gute Stimmung in den USA
26. Juli 2013Seit sechs Jahren war die Stimmung der Verbraucher in den USA nicht mehr so gut wie zurzeit: Am Freitag wurde der aktuelle Konsumentenklimaindex veröffentlicht, er weist einen Wert von 85,1 Punkten auf. Das ist ein Punkt mehr als im Vormonat und deutlich mehr, als Analysten vorhergesagt hatten. Da die US-Konjunktur sehr stark von der Binnennachfrage abhängt, kommt dem Verbraucherverhalten große Bedeutung zu - das Verbraucher-Barometer gilt als wichtiger Konjunkturindikator.
Auch die Situation am Arbeitsmarkt entspannt sich leicht und nährt die Hoffnung auf eine gute Entwicklung der US-Wirtschaft. Im Juni sind in den USA 195.000 neue Stellen geschaffen worden, für den laufenden Monat rechnen Experten mit weiteren 184.000 neuen Jobs.
Rückendeckung vom IWF
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für die US-Wirtschaft einen Aufschwung im kommenden Jahr. Im Jahresbericht des IWF zur Lage der größten Volkswirtschaft der Welt, der am Freitag veröffentlicht wurde, heißt es: "Das Wachstum dürfte 2013 langsam bleiben, bevor es 2014 beschleunigt." Für dieses Jahr sagt der IWF ein Anstieg des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts um 1,7 Prozent vorher, für 2014 eine Steigerung von 2,7 Prozent.
Noch viele Klippen auf dem Weg
Die IWF-Ökonomen zählen allerdings einige Punkte auf, die die US-Konjunktur ernsthaft in Gefahr ringen könnten. Dazu gehört auch die Lage in Europa: "Eine Verschlechterung der Schuldenkrise in der Euro-Zone würde auf dem US-Wachstum lasten."
Eine weitere Gefahr wäre das mögliche Ende der Niedrigzinspolitik der amerikanischen Notenbank (Fed). Diese hat vor wenigen Wochen angedeutet, dass sie bei einer wirtschaftlichen Erholung der USA die Zinsen wieder anheben werde. Der IWF fordert die Fed auf, dabei "Augenmaß" zu beweisen: "Der Aufschwung könne von einem schnellen Anstieg der Zinssätze verletzt werden."
Ein dritter Gefahrenpunkt sei die Sanierung des US-Bundeshaushaltes: "Die fiskalische Konsolidierung sollte ausgeglichener und gradueller sein." Dies kann als Kritik an der Haltung der oppositionellen Republikaner verstanden werden. Im Gegensatz zu Präsident Barack Obama, der sich für mehr staatliche Investitionen einsetzt, wollen die Republikaner die staatlichen Ausgaben radikal kürzen.
dk/kle (rtr/dpa)