Große Sorge um Syrien
25. Dezember 2012"Besorgniserregend" - so bezeichnet Lakhdar Brahimi die Lage in dem Bürgerkriegsland. Anzeichen für eine Friedenslösung im blutigen Konflikt zwischen Regierung und Rebellen sieht er nach seinem Treffen mit dem syrischen Präsidenten Baschar al Assad jedenfalls nicht. Es war Brahimis dritter Besuch in Damaskus, seit er im September zum Sondergesandten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga ernannt worden war. Das Blutvergießen in Syrien geht seither unvermindert weiter.
Giftgas gegen Rebellen?
Im Kampf um ihr Überleben soll die syrische Führung nach Berichten von Aufständischen nun angeblich auch Giftgas einsetzen. Regierungssoldaten hätten mit Granaten gefeuert, die nach dem Aufprall auf eine Wand einen weißen, geruchlosen Rauch freigesetzt hätten, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. "Denjenigen, die das Gas einatmeten, wurde übel und sie bekamen starke Kopfschmerzen", sagten Aktivisten. Manche hätten Schwindelanfälle oder epileptische Krämpfe bekommen. Sechs Rebellen seien gestorben. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben liegt nicht vor.
Die Beobachtungsstelle rief das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) auf, dringend spezialisierte Ärzte nach Homs zu schicken, um Verletzten zu helfen und einen Bericht über das Gas zu verfassen. Auch das Rebellennetzwerk Lokale Koordinierungskomitees (LCC) berichtete vom Einsatz von Gasbomben durch die Regierungstruppen in Homs. Das Gas führe zu großen Atembeschwerden und einer Verengung der Iris, erklärte das Netzwerk.
"Politischer Selbstmord"
Russland machte unterdessen deutlich, die syrische Regierung nicht um jeden Preis zu unterstützen. Außenminister Sergej Lawrow warnte Damaskus vor einem Einsatz von Chemiewaffen. Dies käme einem "politischen Selbstmord" gleich, betonte Lawrow. Russland ist einer der letzten verbliebenen Verbündeten Syriens und hat mehrmals Resolutionen des UN-Sicherheitsrates gegen das Regime verhindert.
wa/jh (dapd, afp, rtr)