Ground Zero
Acht Entwürfe für eine Gedenkstätte am Ground Zero hatten es bis in die Endrunde geschafft. Gewonnen hat der Entwurf "Reflecting Absence".
"Inversion of Light"
"Passages of Light: The Memorial Cloud"
"Reflecting Absence"
"Inversion of Light"
"Passages of Light: The Memorial Cloud"
Eine kristalline "Wolke" soll Ground Zero abschirmen vom Lärm der Großstadt und sich wie ein heilendes Pflaster darüberlegen. Knapp 3000 Lichtkreise erinnern an jedes der Opfer des Terroranschlags. Und zwar namentlich. Ein deutsch-kolumbianisches Trio hat den Entwurf eingereicht: Gisela Baurmann ist unter anderem die Architektin eines vielbeachteten modernen Gemeindezentrums in Frankfurt/Nieder-Erlenbach. Der Kölner Jonas Coersmeier hat an der TU Darmstadt und am M.I.T. Architektur studiert und u.a. McKinsey gearbeitet. Der gebürtige Kolumbianer Sawad Brooks interessiert sich für kinetische Architektur.
"Reflecting Absence"
Dort, wo die Twin Towers gestanden haben, erinnern zwei Erdöffnungen an das Attentat vom 11. September 2001. Sie befinden sich zehn Meter unterhalb der Straßenoberfläche und sind mit Wasser gefüllt. Beide "Pools" sind von Gebäuden umgeben. Die Wegführung geleitet die Besucher automatisch zur eigentlichen Gedenkstätte. Der Architekt Michael Arad ist in Israel, Mexiko und den USA aufgewachsen. Derzeit lebt und arbeitet er in New York City und entwirft Gebäude im Auftrag des Stadtplanungsamtes.
"Inversion of Light"
"Votives in Suspension"
"Suspending Memory"
"Inversion of Light"
"Votives in Suspension"
Dort, wo einst das World Trade Center stand, soll Raum sein für Trauer und Erinnerung. Von außen wird der Trauerraum kaum zu sehen sein - er wird halb eingelassen in die Erde. Mit einem grünen Park drumherum. Norman Lee und Michael Lewis sind beide keine Architekten. Lee hat bei Walt Disney gelernt und ist engagierter Museumspädagoge. Lewis hat Fotografie in Oxford studiert und arbeitet als Lichtdesigner.
"Inversion of Light"
Die Elemente Licht, Wasser, Luft und Erde sind die zentralen Elemente des Entwurfs von Toshio Sasaki. Der japanische Architekt wurde in Kyoto geboren und hat in Amerika unter anderem mit dem Aquarium for Wildlife Conservation in Brooklyn für Aufsehen gesorgt.
"Dual Memory"
2982 Lichter strahlen von der Decke des Memorials über die Erde von Ground Zero - als "Individual Memory Footprint". Draußen, dort, wo der Südturm des WTC gestanden hat, sollen 92 Ahornbäume gepflanzt werden - als "Shared Memory Footprint". Die Architekten Brian Strawn, USA, und Karla Sierralta, Venezuela, haben beide an der University of Illinois studiert und arbeiten beide in Chicago.
"Lower Waters"
"Dual Memory"
"Lower Waters"
Wasser und Licht sind Symbole des Lebens, der Jugend und der Wiedergeburt. Bradley Campbell und Matthias Neumann wollen, dass sich die Menschen nicht nur an das Attentat und den fürchterlichen Tod von mehr als 3000 Menschen erinnern, sondern ihr eigenes Leben als wertvollstes Gut begreifen. Bradley Campbell ist Maler und Bildhauer und lebt in Brooklyn, New York. Matthias Neumann hat an der Technischen Universität Dresden, in Kanada und Italien Architektur studiert. Seine Design-Agentur "normaldesign" hat ihren Hauptsitz in New York.
"Suspending Memory"
Die Toten leben weiter - denn sie tragen zwei Gärten der Erinnerung, die auf knapp 3000 Säulen stehen. Jede der Säulen ragt zudem aus dem Boden. Und zwar als individueller Zeitstrahl des Lebens von der Geburt bis zum Tod am 11. September 2003. Die Architekten des Memorials, der Amerikaner Joseph Karadin und die gebürtige Taiwanerin Hsin-Yi Wu, arbeiten in Manhattan.