Große Aitken-Schau in Frankfurt
10. Juli 2015Filmarbeiten, Skulpturen und eine große Soundinstallation des Multimediakünstlers Doug Aitken sind ab Donnerstag in der Frankfurter Schirn Kunsthalle zu sehen. Für seine erste deutsche Einzelpräsentation hat die Schirn dem Künstler die komplette Ausstellungsfläche von rund 1400 Quadratmetern zur Verfügung gestellt. Dazu zählt eine frei zugängliche Rotunde im Eingangsbereich, in der Aitkens "Sonic Fountain" von 2013 in einer überarbeiteten Variante zu erleben ist
Aitken schafft seit mehr als 20 Jahren multimediale Kunstwerke von großer Intensität und suggestiv-verführerischer Kraft. Seine vielfach ausgezeichneten Arbeiten kreisen um die menschliche Zivilisation: die Entfremdung des Einzelnen, die Vereinzelung in der Masse, der Umgang des Menschen mit Natur und Technik sowie die Folgen für das Zusammenleben der Menschen.
Zwar ist Doug Aitken dem modernen Leben auf der Spur, konfrontiert es jedoch auch mit der Natur. Da steht in den Videos des Amerikaners schon einmal ein Pferd im Motelzimmer oder ein Hase am Swimmingpool.
Lieder werden in der Welt entwurzelter Großstädter, die kaum mehr einen Blick miteinander austauschen, zum Medium, die das Verbindende der Menschen zum Vorschein zu bringen. Dabei verbindet der Künstler in seinen Arbeiten Filmbilder mit der Musik bekannter Künstler, die er selbst produzieren ließ, etwa von Beck, Björk und Devendra Banhart. In der Schirn zeigt Aitken zum Beispiel "Song 1": Die Szenen werden hier auf eine zylinderförmige Leinwand projiziert, die den Betrachter fast komplett umgibt.
Mit ihrer Überblicksausstellung möchte die Schirn den 1968 in Redondo Beach, Kalifornien, geborenen Aitken auch in Deutschland einem größeren Publikum vorstellen. In seiner Heimat ist er längst ein Star in der Kunstszene.
sd/suc (dpa, spiegel online)