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Grindel: "Am WM-Modus festhalten"

5. Januar 2017

DFB-Präsident Reinhard Grindel positioniert sich vor der möglicherweise schon entscheidenden Sitzung des FIFA-Rats klar gegen eine WM-Reform. Vor Weihnachten hatte der DFB-Chef noch etwas anders geklungen.

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DFB-Chef Reinhard Grindel. Foto: dpa-pa
Bild: picture-alliance/augenklick/firo Sportphoto

"Beim DFB sind wir grundsätzlich davon überzeugt, dass am bewährten Modus mit 32 Teilnehmernationen festgehalten werden sollte", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel in einem Interview auf dfb.de: "Die Weltmeisterschaften waren in der Vergangenheit immer Turniere, die Aktive, Zuschauer und Sponsoren gleichermaßen begeistert haben. Warum also sollte man etwas ändern?" Der FIFA-Rat diskutiert Anfang kommender Woche in Zürich über die verschiedenen Modelle, Weltmeisterschaften ab 2016 mit 40 oder sogar 48 Mannschaften spielen zu lassen.

Der DFB ist im höchsten Gremium derzeit nicht vertreten, nachdem Grindels Vorgänger Wolfgang Niersbach nach der Bestätigung seiner Sperre aus dem Council zurückgetreten war. Grindel möchte den FIFA-Posten übernehmen, muss dafür aber am 5. April beim UEFA-Kongress in Helsinki erst einmal gewählt werden.

"Nicht mir Brechstange"

Der aktuelle Chef des DFB hofft nach eigenen Worten darauf, dass in der kommenden Woche in Zürich noch keine Entscheidung über einen neuen WM-Modus fällt. "Das FIFA-Faktenpapier zu den vier Alternativformaten, die aktuell zur Diskussion stehen, hat die Mitgliedsverbände erst kurz vor Weihnachten erreicht", sagte Grindel. "Was wir deshalb jetzt zunächst brauchen, ist eine breit angelegte Debatte innerhalb der Verbände und Konföderationen. Eine Entscheidung darf auf keinen Fall übereilt mit der Brechstange getroffen werden." Zuletzt hatte FIFA-Präsident Gianni Infantino erklärt, dass er seine geplante Aufstockung der Endrunde ab 2026 nicht gegen jeden Widerstand durchsetzen wolle. "Ich glaube daran, aber ich bin kein Diktator", sagte der Schweizer: "Das ist etwas, worüber diskutiert werden muss. Wir haben es schon bei den Treffen mit den Kontinentalverbänden diskutiert, und die große Mehrheit war dafür. Aber es wird noch weitere Diskussionen geben."

Grindel sieht Schwächen in allen neuen Modellen

Laut Grindel liegen zwei Varianten für eine WM mit 40 und zwei für Turniere mit 48 Teams auf dem Tisch: Bei den 40er-Modellen würden entweder je fünf Teams in acht Gruppen oder je vier Mannschaften in zehn Gruppen spielen. Ein Vorschlag für eine 48er-WM sieht eine Vorqualifikation mit 36 Teams vor, deren Gewinner dann im K.o-System auf 16 gesetzte Mannschaften träfen. Im anderen Modell gäbe es 16 Gruppen mit jeweils drei Mannschaften. "Alle Alternativen haben erhebliche Schwächen", sagte Grindel. Der DFB-Chef warnte davor, die Qualität der WM-Turniere zu verwässern und "die Belastung der Spieler zu überziehen".

Bei einem Treffen mit FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura Mitte Dezember hatte Grindel noch so geklungen, als gebe der DFB seinen grundsätzlichen Widerstand gegen eine "Mega-WM" auf. Er habe allerdings klar gemacht, so Grindel damals, "dass ich dafür bin - wenn denn schon an dieser Stelle eine Erweiterung geplant ist - zumindest keine zusätzliche Belastung für die Spieler vorzunehmen. Es darf keine zusätzliche Zahl an Spielen während des Turniers geben und auch die Länge des Turniers darf nicht weiter ausgedehnt werden."

sn/jw (dfb.de, sid, dpa)