Griechenland: Ein "albtraumhafter Sommer"
Es ist eine nationale Katastrophe. Regierungschef Mitsotakis spricht von einem "albtraumhaften" Sommer. Der Norden Athens brennt weiter, auf dem Peleponnes ist die Situation teils außer Kontrolle. Bilder des Feuers.
Hitzewelle sorgt für Waldbrände
Mit Temperaturen zwischen 40 und 45 Grad Celsius erleben Griechenland und die Türkei derzeit eine außergewöhnliche Hitzewelle. Die Folge: Waldbrände in einem ungeahnten Ausmaß. Winde machen die Löscharbeiten zusätzlich schwer, wie hier im Norden Athens. Doch auch Brandstiftung gilt als Ursache mancher Feuer.
Verzweifelte Verteidigung
Mit einfachsten Mitteln versuchen die Menschen, ihr Hab und Gut zu retten, so wie dieser Mann in Thrakomakedones in der Nähe von Athen. Am Vortag waren durch die Brände im Norden Athens zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei nahm einen 43-Jährigen wegen mutmaßlicher Brandstiftung im Athener Vorort Krioneri fest, wie die griechische Nachrichtenagentur ANA berichtete.
Zu wenig investiert?
Ein Sikorsky S-64-Löschhubschrauber ist nördlich von Athen unterwegs. Kritiker sagen, die griechische Regierung habe in der Vergangenheit zu wenig in solche Löschflugzeuge investiert. Auch auf dem Peloponnes brannten hunderte Hektar östlich der antiken Stätte von Olympia sowie in den Regionen Magne und Messinia. Mehr als 5000 Einwohner und Touristen mussten fliehen.
Bild der Zerstörung
Bei den Feuern in Griechenland sind nach ersten Schätzungen bisher mindestens 60.000 Hektar oder 600 Quadratkilometer Fläche verbrannt. Das berichtete am Samstag der staatliche Sender ERT unter Berufung auf das Nationale Observatorium Athen.
Bis zur Erschöpfung
Viele Brände, vor allem auf der Halbinsel Peloponnes und der Insel Euböa, wüten weiterhin unkontrolliert. Und auch im Norden Athens sind viele Herde nicht unter Kontrolle. Zur Ruhe kommen viele Feuerwehrleute nur kurz - und auch das nur mitten auf der Straße.
Freiwillige vor
Auch sie gehören zu den Helden der griechischen Tragödie: freiwillige Helfer, die mit anpacken. Hier zu sehen ist ein Helfer in Afidnes bei Athen, wo zuletzt Temperaturen von 42 Grad Celsius gemessen wurden.
Hoffnungsschimmer am Horizont
Die Großbrände im Norden von Athen sind am Samstag teilweise eingedämmt worden. "Erstmals können wir sagen, dass die Situation etwas besser ist - es gibt aktuell nur noch zwei Feuerfronten", sagte Nikos Peppas, Vize-Gouverneur der Region Attika, dem Fernsehsender Skai. Es bestehe Hoffnung, die Brände bald unter Kontrolle zu bringen.
Zusammenhalten gefragt
Auch dem griechischen Nachbarland Türkei haben die letzten Tage verheerende Waldbrände gebracht. Besonders die Küstenregionen im Süden und Westen des Landes sind schwer betroffen. In der westtürkischen Provinz Mugla hätten sich die Feuer in der Nacht ausgebreitet, teilten örtliche Behörden mit. In der Nähe von Bodrum freuen sich hier Feuerwehrleute über einen (Teil-) Erfolg beim Löschen.
Dauereinsatz zu Boden und in der Luft
Auch in der Türkei wird jegliches verfügbares Löschgerät aktiviert. 5250 Feuerwehrleute und mehr als 80 Hubschrauber, Flugzeuge und Drohnen sowie etwa 1000 Fahrzeuge seien zum Löschen im Einsatz - das zumindest schreibt Präsident Recep Tayyip Erdogan auf Twitter.
Regen bringt Hoffnung
Ein ausgebranntes Autowrack in der Nähe von Antalya. Hier, in der südwestlichen Provinz fiel am Samstag starker Regen, ebenso in der am stärksten von den Bränden betroffenen Stadt Manavgat. Die Feuer dort konnten nach Behördenangaben inzwischen unter Kontrolle gebracht werden.