Bogotás Wasserquelle in Gefahr
5. Mai 2015
Projektziel: Schutz der Biodiversität und damit der Wasserversorgung für Bogotá
Projektumsetzung: Aufklärung der Bevölkerung durch Erforschung der Artenvielfalt der Páramos
Projektgröße: Da nicht alle Páramos zusammenhängen, ist es schwierig, ihre Gesamtgröße zu beziffern. Das weltweit größte Páramo liegt mit mehr als 700 Quadratkilometern im kolumbianischen Sumapaz, 20 Kilometer von der Hauptstadt Bogotá entfernt
Biologische Diversität: 60 Prozent der Pflanzen kommen nur in den Páramos vor, beispielsweise die Schopfrosettenbäumchen
Es ist eine Welt aus Moosen und Mooren, Lagunen und Seen – die spanischen Eroberer nannten die Páramos auch "das Land des Nebels". Dieses besondere Ökosystem gibt es nur in über 3000 Metern Höhe, wie beispielsweise in den Andengebieten von Venezuela, Ecuador und Peru. Fast die Hälfte der Gebiete liegt in Kolumbien.
Der Artenreichtum ist enorm, 60 Prozent der Pflanzen kommen nur in den Páramos vor.
Wie Schwämme nehmen Moose, Flechten und Gräser riesige Mengen Wasser auf und geben es wieder an die Fluss-Systeme ab. Die Páramos sind die Wasserquelle des Landes, sie sind auch der Wasserspeicher für die Hauptstadt Bogotá. Doch das Ökosystem im Hochland ist gefährdet: Bauern und Vieh-Hirten brauchen das Land als Weidefläche und brennen deswegen die Vegetation ab. Wenn die Pflanzen dort weiter abgebrannt werden, ist die Wasserversorgung von Millionen Menschen gefährdet. Der staatliche Wasserversorger hat deshalb fast die Hälfte der Fläche des Nationalparks "Chingaza" gekauft, um den Kreislauf des Wassers zu schützen. Doch wie sehr sind die Nationalparks schon betroffen und wo ist das Ökosystem noch intakt? Die Botanischen Gärten in Bogotá und Berlin arbeiten in einem Pilotprojekt gemeinsam daran, die Biodiversität der Páramos rund um die Millionen-Metropole zu schützen.
Eine Reportage von Michael Altenhenne