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Getty-Museum gibt Raubkunst zurück

10. November 2005
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Kurz vor Beginn eines Aufsehen erregenden Prozesses in Rom wegen Kunstschmuggels und Raubgrabungen hat das Getty Museum in Malibu dem italienischen Staat drei wertvolle archäologische Fundstücke zurückerstattet. Bei den Kunstschätzen handele es sich um einen in Kampanien entdeckten Krug des griechischen Vasenmalers Asteas aus dem Jahr 340 v. Cr., einen auf Sizilien gefundenen Grabstein aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. und einen etruskischen Bronze-Kerzenleuchter. Da das Museum mittlerweile wisse, dass die Stücke illegal von Kunsthändlern nach Amerika verkauft wurden, habe man sich entschieden, sie Italien spontan zurückzuerstatten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag.

In der kommenden Woche beginnt vor dem Strafgerichtshof in Rom ein Prozess gegen die ehemalige Kuratorin des Getty Museums, Marion True, in Los Angeles. Sie soll in den 80er und 1990er Jahren mehr als 40 antike Kunstwerke im Wert von rund 20 Millionen Dollar angekauft haben, obwohl sie gewusst haben soll, dass diese aus Raubgrabungen in Süditalien stammten. Das kalifornische Museum hatte Italien bereits 1999 freiwillig fünf Kunstschätze zurückgegeben. Zusammen mit True ist auch der Schweizer Kunsthändler Emanuel Robert Hecht angeklagt. Er soll die römisch-etruskischen Ankäufe des Museums vermittelt haben.