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Gespräche mit Gaddafi-Lager gescheitert

5. September 2011

Anhänger des gestürzten libyschen Machthabers Gaddafi halten weiterhin die Stadt Bani Walid. Verhandlungen über ein friedliche Übergabe sind geplatzt. Die Rebellen drohen nun mit einem Angriff.

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Rebellen (Foto: dapd)
Die Rebellen stehen vor Bani WalidBild: dapd

Verhandlungen, die Gaddafi-Hochburg Bani Walid, friedlich an die neue libysche Regierung zu übergeben, sind gescheitert. Deren Kämpfer, die die Stadt 140 Kilometer südöstlich von Tripolis belagern, warteten nun auf den Befehl zum Angriff, sagte ihr Sprecher Abdullah Kanschil am Sonntag (04.09.2011).

Belagerungsring um Bani Walid

Rebellen (Foto: dpa)
Rebellen in TripolisBild: picture alliance/dpa

Bani Walid ist eine der letzten Bastionen des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi. Für das Scheitern der Gespräche macht Rebellensprecher Kanschil die Anhänger des Gaddafi-Regimes verantwortlich: Diese hätten verlangt, die Rebellen sollten ihre Waffen niederlegen, bevor sie die Stadt betreten.

Die libysche Übergangsregierung zog am Sonntag ihren Belagerungsring um Bani Walid enger. Sie räumte aber zugleich ein, dass von Süden her Anhänger Gaddafis in die Stadt gelangt seien. "Wir wollten ohne Blutvergießen vorgehen, aber sie haben unser Ultimatum ausgenutzt, um sich selbst zu schützen", sagte Rebellenkommandeur Mohammed al Fassi. Die Rebellen hatten den Gaddafi-Getreuen ein Ultimatum gestellt, um sich zu ergeben. Ob sich Gaddafi und sein Sohn Seif al Islam in Bani Walid aufhalten, ist unklar. Als mögliche Verstecke werden auch Sabha in der libyschen Wüste und Gaddafis Heimatstadt Sirte gehandelt.

Wasser für Tripolis?

Gaddafi-Foto (Foto:Francois Mori/AP/dapd)
Wo Gaddafi ist, ist unkarBild: dapd

In der Hauptstadt Tripolis soll bald wieder Trinkwasser fließen. "In den kommenden Tagen" werde die Wasserversorgung wieder hergestellt werden, sagte ein Militärsprecher des Übergangsrates. Die meisten der zwei Millionen Einwohner von Tripolis haben seit Tagen kein fließendes Wasser mehr.

Der Grund dafür ist offenbar, dass Kämpfer von Gaddafi Teile der wichtigsten Leitung zerstört hatten. Diese transportiert Grundwasser aus der Wüste in die Landeshauptstadt. Angeblich hat die Übergangsregierung nun zumindest Teilstrecken der Wasserversorgung wieder repariert. "Wir haben die Information erhalten, dass unsere Revolutionäre das künstliche Flusssystem unter ihre Kontrolle gebracht haben", so der Sprecher.

Autor: Dirk Eckert (afp, dapd)

Redaktion: Gerhard Friese