Gesamtkunstwerk: David Bowie
2014 gab eine spektakuläre Ausstellung in Berlin Einblick in Leben und Werk der britischen Musiklegende. Mehr als 300 handschriftliche Texte, Originalkostüme, Fotografien und historische Musikvideos erwarten die Fans.
Zurück in Berlin...
2014 war im Martin-Gropius-Bau in Berlin die multimedial inszenierte David Bowie-Show zu sehen. Für die international erfolgreiche Ausstellung des Londoner Victoria and Albert Museum gab Bowie erstmals Einblick in sein umfangreiches Privat-Archiv. Bilderwelten und Musik ließen ihn schließlich in die Stadt zurückkehren, in der er Musikgeschichte geschrieben hatte.
Erste musikalische Schritte
David Jones, geboren 1947 in einem Arbeiterviertel im Londoner Süden, war schon früh in der Musikszene der Hauptstadt unterwegs. Mit 16 trat er als Saxophonist und Sänger mit der Band "The Kon-rads" auf (hier ein Werbefoto von 1963). 1965 nahm er den Künstlernamen "David Bowie" an, mit dem er später weltberühmt wurde – bis heute gilt er als einer der visionärsten Künstler der Musikgeschichte.
Holpriger Karrierebeginn
Bowie ist stark geprägt von der Beat- und Rockmusik der 1960er Jahre. Aber er hat anderes im Kopf, ist seiner Zeit musikalisch immer voraus. Nach Engagements mit erfolglosen britischen Cover-Bands bekommt er 1967 die Chance für ein Debüt-Album beim Plattenlabel Deram. Die Platte verkauft sich schlecht. Seine Karrierestufen sind in der Berliner Ausstellung dokumentiert.
Rätselhaft wie die Sphinx
1969 ein erster Karrieresprung: David Bowie tritt im Vorprogramm der Band T Rex auf. 1971 dann endlich sein Durchbruch als Musiker: Sein Album "The Man who sold the World" verkauft sich gut und wird auch von der Musikkritik wohlwollend aufgenommen. Bowie wechselt von jetzt an nicht nur die exaltierten Bühnenkostüme, sondern beginnt sein Image als androgynes Wesen gezielt aufzubauen.
Wesen vom anderen Stern
Dieses Foto von Brian Duffy gilt als eines der innovativsten Plattencover der Musikgeschichte. Schon vor der Veröffentlichung gingen in England über 100.000 Vorbestellungen ein, das hatten bislang nur die Beatles geschafft. Mit den Songs ging Bowie dann 1976 auf Tournee – der Start seiner Weltkarriere. Heute lebt der Sänger zurückgezogen in New York.
Leben in der geteilten Stadt
Die Welttournee bringt David Bowie an den Rand seiner Existenz: Vollgepumpt mit Drogen, ausgebrannt und orientierungslos mietet er sich in einer WG-Wohnung im Berliner Stadtteil Schöneberg ein – unweit der Berliner Mauer. In den legendären Hansa-Studios entstehen von 1976-79 drei neuen Alben, seine kreativste Zeit. Entspannung sucht Bowie im Museum, vor allem in der Malerei der "Brücke"-Künstler.
Blick eines Außerirdischen
Sie wurden sein Markenzeichen als exaltierter Künstler: Die zweifarbig erscheinenden Pupillen von David Bowie stammen von einer frühen Augenverletzung. Bei einer Schulhofschlägerei traf ihn der Fingerring eines Freundes ins linke Auge. Der starre Blick passt später zu seinem Image als außerirdischer Popstar – unterstrichen von schrillen Frisuren und glitzernden Kostümen.
Eine musikalische Galaxie
1968 hatte der junge David Stanley Kubricks gewaltiges Opus "2001 – Odyssee im Weltraum" im Kino gesehen. Die phantastische Welt außerirdischer Galaxien begleitete später sein gesamtes künstlerisches Schaffen. "Space Oddity" ist einer seiner erfolgreichsten Songs. Hier ein Ausstellungsobjekt aus dem Privatarchiv von David Bowie.
Kleiner Wermutstropfen
Für die Ausstellung öffnete der 67-jährige David Bowie zwar sein Privatarchiv, aber zur Eröffnung in Berlin reiste er zur Enttäuschung der Fans nicht an. Dabei erlebte er nach eigenen Angaben hier seine glücklichste Zeit. In der besonderen Atmosphäre der Mauerstadt habe er seine Drogensucht besiegt und zu beispielloser Kreativität gefunden.
Prominenz zur Eröffnung
Neben zahlreichen Stars und Sternchen aus dem Filmgeschäft erschien zur Eröffnung der Ausstellung auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der sich als Bowie-Fan bekannte. Als Geburtsjahrgang 1956 sei er "sozusagen mit Bowie aufgewachsen", erklärte er. "Heroes" sei sein Lieblingstitel: "Wenn Berlin einen Soundtrack hat, dann ist diese Platte für mich ohne Zweifel der Titelsong."