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"Plocker Pontifikale" kehrt nach Polen zurück

13. April 2015

Bayern gibt eine wertvolle Handschrift aus dem 12. Jahrhundert an die katholische Kirche in Polen zurück. Es handelt sich um das "Plocker Pontifikale", eine von den Nazis geraubte Schrift mit kirchlichen Riten.

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Das "Plocker Pontifikale"
Das "Plocker Pontifikale"Bild: Bayerische Staatsbibliothek

Nach Angaben des bayerischen Kunstministeriums handelt es sich um die älteste polnische Schrift, die ausschließlich dem Bischof vorbehaltene liturgische Handlungen festhält. Die Nationalsozialisten hatten die einzigartige Handschrift aus der Bibliothek des Priesterseminars der Diözese Plock geraubt. Unter dem Hinweis auf eine falsche Provenienz war sie Anfang der 1970er Jahre von einem Auktionator in Bayern angeboten und von der Bayerischen Staatsbibliothek angekauft worden. Eine liturgiewissenschaftliche Untersuchung hat die Herkunft der Handschrift später ermittelt.

Ein Stück polnischer Identität kehrt zurück

Bayerns Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) will die Schrift am 15. April persönlich in Warschau dem Bischof von Plock, Piotr Libera, übergeben. Auch der polnische Außenminister Grzegorz Schetyna wird dabei sein.

Die Handschrift hatte zunächst zum Besitz der von Kaiser Otto III. und Papst Silvester II. um 1000 errichteten Erzdiözese Gnesen gehört. Mit der Errichtung der Kirchenprovinz Gnesen konnte die Kirche Polens ihre eigenen Traditionen ausprägen. Um 1250 war das Dokument dann vom Metropolitansitz Gnesen an das untergeordnete Bistum Plock gegeben worden.

Die für kommenden Mittwoch geplante Übergabe an die polnische Kirche erfolgt nun auf der Grundlage des Washingtoner Abkommens zur Rückgabe der von den Nazis geraubten Kulturgüter an die rechtmäßigen Besitzer.

kk/so(KNA, DPA)