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Gazprom-Gewinn bricht ein

29. April 2015

Die Ukraine-Krise und der dramatische Wertverlust des Rubel haben den Gewinn des russischen Energieriesen Gazprom im vergangenen Jahr einbrechen lassen - auf ein Siebtel des Vorjahreswertes.

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Symbolbild Gasstreit Russland Ukraine
Bild: picture-alliance/dpa/M. Shipenkov

Der Staatskonzern erwirtschaftete 2014 nach eigenen Angaben 159 Milliarden Rubel (2,8 Milliarden Euro). Im Vorjahr war der Gewinn mit 1,1 Billionen Rubel noch sieben Mal so hoch gewesen.

Der Umsatz legte 2014 dagegen um 6,4 Prozent auf 5,6 Billionen Rubel zu, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Dazu trug unter anderem bei, dass Gazprom seine Gasverkäufe nach Europa um vier Prozent steigerte und damit auf seinem lukrativsten Markt 1,7 Billionen Rubel einfuhr. Der Absatz in frühere Sowjetrepubliken ging dagegen leicht zurück.

Währungseffekte belasten die Bilanz

Als Gründe für den drastischen Gewinneinbruch nannte Gazprom zwei Faktoren: Der Wertverlust des Rubel habe die Verluste durch Währungseffekte im vergangenen Jahr um 925 Milliarden Rubel steigen lassen, erklärte der Konzern. Der Konflikt mit dem ukrainischen Gasanbieter Naftogaz habe mit Kosten in Höhe von 34 Milliarden Rubel zu Buche geschlagen.

Russland hatte nach dem Amtsantritt der pro-westlichen Regierung in Kiew Anfang 2014 den Gaspreis für die Ukraine erhöht. Im Juni unterbrach Gazprom dann die Lieferungen in das Nachbarland, da sich die Ukraine weigerte, Schulden aus Gasgeschäften zu bezahlen. Die Lieferungen wurden erst nach der Unterzeichnung eines vorläufigen Abkommens zwischen beiden Ländern Ende des Jahres wieder aufgenommen.

Im Jahr 2015 muss sich Gazprom gleich mehreren Problemen stellen: Zum einen dürfte der Exportpreis für Gas infolge des dramatisch gesunkenen Ölpreises drastisch sinken. Zum anderen sieht sich der Konzern Vorwürfen der Europäischen Kommission ausgesetzt, er missbrauche seine Marktmacht in Osteuropa. Während sich die Europäische Union zudem unabhängiger von russischem Gas machen will, muss Russland auf Lieferungen nach China noch mehrere Jahre warten.

wen/se (afpd, dpa,rtr)